Kultur

Mit Franzobel im Weltmuseum Wien

Markus Brock checkt diesmal das Weltmuseum Wien, das überraschen und irritieren will. Bei seinem Streifzug begleitet ihn der österreichische Schriftsteller Franzobel. 2017 eröffnete das Museum nach mehrjährigem Umbau seine Pforten. Der neue Name des ehemaligen Museums für Völkerkunde ist Programm: Ein Ort der Begegnung möchte es sein. "Es geht um Menschen", so das Motto des Weltmuseums - um Menschen aus aller Welt.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 04.06.2024

Denn längst hat sich die ursprüngliche Idee ethnografischer Museen, mit Relikten des Kolonialismus Erklärungen für das "Exotische" zu liefern, überholt.

250 000 ethnografische Gegenstände und rund 300 000 Fotografien und Bücher umfasst die Sammlung. Dazu zählen einzigartige Bronzeskulpturen aus Benin, Schmiedekunst aus Südostasien und die Ikone des Museums: "Penacho", ein kostbarer mit Goldplättchen besetzter Federkopfschmuck der Azteken, entstanden in Mexiko Anfang des 16. Jahrhunderts - der weltweit einzig erhaltene seiner Art.

Markus Brock erkundet das in der Wiener Hofburg beheimatete Weltmuseum zusammen mit seinem Gast, dem erfolgreichen Schriftsteller Franzobel, der 2017 "Das Floß der Medusa" veröffentlichte. Seine Karriere begann der Österreicher als bildender Künstler, bis er Anfang der 1990er-Jahre zum Schreiben kam. Literatur ist für ihn zugleich Seelenfutter und Kampf - gegen Verdummung und Ignoranz, "und sie hat die Verantwortung, sich einzulassen auf die Welt", sagt Franzobel.

Sich auf die Welt einlassen, darum geht es auch im Weltmuseum Wien. In 14 Sälen wird die von Grund auf neu konzipierte Schausammlung präsentiert. Der Raum "Im Schatten des Kolonialismus" greift ein zentrales Thema auf: Wie geht man mit der Vergangenheit ethnologischer Museen und kolonialer Raubkunst um? Wem gehört sie, und was sagt sie uns heute?

Die Ursprünge des Wiener Weltmuseums reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Zwar besaß Österreich keine eigenen Kolonien, aber seine Machthaber waren dem kolonialen Entdecker- und Sammelfieber nicht minder erlegen. So ersteigerte der österreichische Kaiser Franz I. bei einer Auktion in London 1806 einen Teil der Sammlung des britischen Weltumseglers James Cook.

Jagd- und Studienreisen gehörten im 19. Jahrhundert zur familiären Tradition der Habsburger. Drei junge Erzherzöge bereisten damals die Welt, darunter Franz Ferdinand von Österreich-Este. Er träumte vom größten Privatmuseum Wiens und bestimmte dafür den Corps de Logis in der Hofburg, wo sich noch heute das Weltmuseum Wien befindet.

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