Kultur

"Kulturzeit" vom 17.06.2024: "Eternal You" - durch KI mit Toten sprechen

Die Themen der Sendung: Doku "Eternal You - vom Ende der Endlichkeit", Frankreich - Gespräch mit Pascal Thibaut, Karl-Markus Gauß, "Queer Hype" in Kino und TV und Beethoven-Projekt im Engadin.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 20.09.2024

Die Themen der Sendung:

Die Doku "Eternal You - vom Ende der Endlichkeit"

Die Idee, mit verstorbenen Menschen Kontakt aufzunehmen, mit den Toten in Verbindung zu stehen, ist so alt wie die Menschheit. Was bisher der Bereich von Mystik und Religion war, dem widmet sich mittlerweile erfolgreich und gewinnbringend künstliche Intelligenz. Mit Hilfe von KI ist es möglich geworden, mit verstorbenen Angehörigen zu kommunizieren. Aus den hinterlassenen Daten werden Avatare erstellt, die die Toten wieder auferstehen lassen und ihnen gespenstisch ähnlich sind. Der Dokumentarfilm "Eternal You – vom Ende der Endlichkeit" von Hans Block und Moritz Riesewieck zeigt, wie Trauernden ein letztes Gespräch, eine letzte Begegnung mit ihren Verstorbenen möglich ist. Am 20. Juni kommt er ins Kino.

Wahlkampf in Frankreich - Gespräch mit Pascal Thibaut

In Frankreich hat am 17. Juni offiziell der Wahlkampf für die vorgezogene Neuwahl zur Nationalversammlung am 30. Juni und 7. Juli begonnen. Frankreichs Premierminister Gabriel Attal kritisierte das Programm der Rechtspopulisten als eine "Katastrophe für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt". Die vom Rassemblement National (RN) vorgestellten Maßnahmen seien nicht finanzierbar, sagte er dem Sender RTL. Der RN will unter anderem die von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron durchgesetzte Rentenreform abschaffen, die das Rentenalter von 62 auf 64 Jahre angehoben hatte. Nach Umfragen liegen der RN derzeit mit etwa 30 Prozent vorn. Er wird von einigen Überläufern der konservativen Republikaner unterstützt. RN-Parteichef Jordan Bardella, der selber nicht bei der Wahl zur Nationalversammlung antritt, bringt sich als künftiger Premierminister in Stellung. Dies ist nach französischem Recht möglich.

Das Regierungslager, das unter dem Motto Gemeinsam für die Republik antritt, verzichtet in 88 von 577 Wahlkreisen auf eigene Kandidaten. Dies solle "im Kampf gegen die Extreme" helfen, erklärte das Wahlbündnis. Macron stellt sein eigenes Lager als Bollwerk der Mitte gegen Links- und Rechtspopulisten dar. Die Parteien hatten nur wenige Tage, um Bündnisse zu schmieden und ihre Kandidatinnen und Kandidaten aufzustellen. Die Frist endete am 23. Juni um 18.00 Uhr, die offizielle Liste wird erst nach einer Prüfung der Kandidaten veröffentlicht. Die Neue Volksfront, zu der sich innerhalb kürzester Zeit mehrere linke Parteien und die Grünen zusammengeschlossen haben, schickt neben anderen den sozialistischen Ex-Präsidenten Francois Hollande ins Rennen. Am rechten Rand tritt Marie-Caroline Le Pen, die ältere Schwester der langjährigen RN-Parteichefin Marine Le Pen, an. Wir sprechen mit dem Deutschland-Korrespondenten von Radio France Internationale, Pascal Thibaut.

Karl-Markus Gauß

Karl-Markus Gauß ist keiner, der sich in Selbstbetrachtungen ergeht. Sein Schreiben ist dem Gegenüber, der Welt im Außen gewidmet. Und dennoch schreibt er dabei auch über sich, denn: in dieser weiten Welt, sagt er, gäbe es fast nichts, was sich nicht mit seiner Existenz verbinden ließe. Gauß ist in verschiedenen Genres unterwegs - Reisereportagen, Journale, Essays, Kritiken, Zeitungskommentare - Schreibblockaden sind dem Autor fremd, wenn ihm bei einem Text die Luft ausgeht, wechselt er zum nächsten Projekt. Insgesamt 29 Bücher sind in den letzten Jahrzehnten von Karl-Markus Gauß erschienen, sämtliche unselbstständige Publikationen nicht mitgezählt. In 17 verschiedenen Sprachen liegt sein Werk vor. Das jüngste Buch, "Schiff aus Stein", stellt eine Art Rückschau auf Erlebtes und Geträumtes dar. Gauß unternimmt in seinen Miniaturen einen Streifzug durch in der Vergangenheit bereiste Orte, vom oberen Mühlviertel, entlang der Küstenstädte Dalmatiens bis ins moldawische Chișinău. Er erinnert sich an Begegnungen mit Unbekannten oder mit befreundeten Schriftstellern und streut philosophische Überlegungen ein.

"Queer Hype" in Kino und TV

Die Film- und Serienbranche erlebt momentan einen regelrechten "Queer-Hype": Von Reality TV Formaten über Kinofilme bis hin zum eigenen Netflix-Genre. Nach fast einem Jahrhundert unzureichender Repräsentation ist dies scheinbar eine positive Entwicklung. Während vor allem ältere Personen laut Umfragen Queerness in den Medien für überrepräsentiert halten, ist auch die LGBTQIA+ Community mit der aktuellen Entwicklung nicht zufrieden - der Vorwurf: Queere Charaktere würden auf ihre Queerness reduziert und teilweise "quotenmäßig" in Filme oder Serien reingeschrieben. Ein Blick auf die Forschung liefert ein anderes Bild: Im deutschen Fernsehen sind nur rund zwei Prozent der Charaktere queer. Streamingdienste nähern sich mit neun Prozent der Realität schon eher an, denn in Deutschland definieren sich rund elf Prozent als nicht heterosexuell. Aber woher kommt diese unterschiedliche Wahrnehmung? Und wie sieht gelungene Repräsentation aus?

Beethoven-Projekt im Engadin

Eine Kulturinitiative will mit einem Beethoven-Konzert ein ganzes Eisstadion füllen. Ein waghalsiges Projekt, denn das Konzert müssten mehrere Tausend Leute besuchen und das in der Peripherie draußen. Nach monatelangen Proben ist es nun so weit. Am 13. Juni ist Premiere in Scuol im Schweizer Kanton Graubünden.

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