Dokumentation
Das Jahr des Igels
Wir begleiten eines der populärsten und bekanntesten Tiere unserer Landschaft durch den Ablauf eines Jahres. Der Igel zählt zu den ältesten Säugetierformen auf unserem Planeten, und auch die massive Zerstörung seines natürlichen Lebensraums konnte seine Populationen bisher nicht ernsthaft gefährden.
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- Sendetermin
- 14.02.2025
- 15:50 - 16:35 Uhr
Jeder kennt den Igel, man weiß aber relativ wenig über ihn. Er zählt zu den ältesten Säugetierformen auf unserem Planeten und nach neuen Erkenntnissen wird es ihn noch sehr lange geben, da auch die massive Zerstörung seines natürlichen Lebensraums seine Populationen bisher nicht ernsthaft gefährden konnte. "Universum"-Filmer Kurt Mündl hat für diesen Film eine Igelfamilie durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter begleitet und einzigartige Einblicke in ihre Verhaltensweise gewinnen können.
Die Kunst des sich Nahekommens
Igel sind im Grunde Einzelgänger. Männchen und Weibchen treffen sich nur zur Paarungszeit. Im Frühling, wenn die Luft lau ist, die Feldlerchen singen und die ersten Frühlingsblumen Wiesen und Waldböden bedecken, erscheint aus so manchen Laubhaufen die vibrierende und schnüffelnde Schnauzenspitze eines Igels, der aus dem Winterschlaf erwacht ist. Vom ersten Schritt ins neue Naturjahr an zählen nur zwei Dinge für einen ausgewachsenen Igel: fressen und einen Partner finden. Futter gibt es im Frühling meist zuhauf, doch die Suche nach dem richtigen Partner erfordert Zeit und Anstrengung. Ihres dichten Stachelkleides wegen hat die Paarung der Igel schon zahllose Humoristen und Karikaturisten angeregt. Man ersann die unterschiedlichsten Ideen, wie sich denn die Tiere bei derart vielen Stacheln entsprechend "nahekommen" können.
Noch nie gezeigte Einblicke in eine Igel-Kinderstube
Obwohl der Igel einer der populärsten und bekanntesten Säugetiervertreter in Mitteleuropa ist, weiß man noch relativ wenig über sein Verhalten bei der Aufzucht der Jungtiere. Außer Fachleuten hat wohl kaum jemand neugeborene Igel zu Gesicht bekommen. Dieser Film gewährt auch hier noch nie gezeigte "Einblicke" in die Kinderstube einer Igelfamilie. Anders als bisher geglaubt, werden junge Igel bei der Nahrungssuche nicht von der Mutter speziell unterwiesen. Was und wie sie fressen, ist ihnen angeboren. Das Muttertier sorgt lediglich dafür, dass ihre Jungen während der ersten Streifzüge zusammenbleiben. Fällt eines der Jungtiere zurück, pfeift es schrill und ängstlich. Auf dieses Signal hin läuft die Mutter zu ihm und holt es wieder in die Gruppe.
Die Wehrhaftigkeit des Igels und seine Hartnäckigkeit haben zu Legendenbildung, zu Märchen und zu Aberglauben beigetragen. So ist bekannt, dass der Igel auch die giftige Kreuzotter angreift und manchmal sogar frisst. Aber ist er tatsächlich gegen Schlangenbisse immun? Dieser Annahme wird in der Dokumentation genauso nachgegangen wie jener, dass der Igel im Herbst auf seinem Rücken "Früchte nach Hause trägt".
Symboltier für Glück... und Tod
Kurt Mündls Igelporträt geht auch der Frage nach, welche ungeklärten Rätsel es noch immer über den Winterschlaf des Igels gibt und warum er seit Jahrhunderten als Symboltier für Glück, aber auch für den Tod gilt. Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild wählte den Igel zum "Wildtier des Jahres 2009". Der Igel zählt nicht nur zu den ältesten Säugetierformen auf unserem Planeten, neuen Erkenntnissen zufolge wird es ihn wohl auch noch sehr lange geben. Alle Igelarten zählen zu den ursprünglichsten und ältesten Säugetieren, die wir heute kennen. Man hat versteinerte Skelettreste gefunden, die sich - obwohl etwa 50 Millionen Jahre alt - kaum von den Knochen der heute lebenden Igel unterscheiden. Dem "Erfolgsmodell Igel" nähert sich diese Dokumentation in ganz spezieller Weise. Durch ungewohnte Kameraperspektiven und Brennweiten wird der Betrachter mit noch nie gesehenen Details und Verhaltensmustern der stacheligen Säugetiere konfrontiert.
Dokumentation von Kurt Mündl.