Dokumentation
Die magische Welt der Bäume: Die Lärche
Lärchen wuchsen bereits vor 60 Millionen Jahren auf der Erde. In der Schweiz findet man einen Großteil dieser Baumart vor allem im Wallis, in den Gebirgstälern des Tessin sowie in Graubünden.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar in
- D / CH / A
- Verfügbar bis:
- bis 15.12.2024
Die lichtbedürftige Lärche gehört zur Gattung der Nadelbäume und ist eine Pionierbaumart. Dank ihren bis zu sieben Metern tief verankerten Wurzeln ist sie als Schutzbaum sehr beliebt. Die Europäische Lärche wird bis zu 54 m hoch und erreicht ein Alter von über 1000 Jahren.
Das heutige natürliche Verbreitungsgebiet der Europäischen Lärche ist der Alpenraum, die Sudeten, die Karpaten/Tatra sowie das südöstliche Polen. In der Schweiz wachsen Lärchen in der Regel oberhalb von 1400 M.ü.M. Als Pionierbaumart passt sie sich den standörtlichen Begebenheiten an und ist ein guter Schutzbaum. Dank den kräftigen, tiefen Wurzeln festigt die Lärche, vor allem im Gebirge, erosionsgefährdete Waldböden. Sie ist ein wichtiges Element im inneralpinen Schutzwald. Ihre dicke Borke zeichnet sie zudem als Prellbock gegen Steinschlag aus. Im Mischwald wird sie deshalb gerne gefördert. Wegen ihrem gut bearbeitbaren und dauerhaften Holz wird sie sehr geschätzt. In tieferen Lagen muss sie im Mischwald gepflegt werden, weil dort speziell die Tannen und Fichten ihr das notwendige Licht rauben.
Das witterungsbeständige, schwere Lärchenholz findet Verwendung im Innenausbau, Erd-, Brücken- und Schiffsbau sowie bei Wasserarbeiten. Unter Wasser wird es steinhart. Auch als Schindelholz ist es sehr beliebt. Überdies ist die Lärche aus forstwirtschaftlicher Sicht eine wertvolle Baumart. Wie die meisten Bäume lebt sie in Symbiose mit Pilzen. Die fetten Lärchensamen dienen vielen Vögeln als Nahrungsquelle und eine spezielle Bedeutung kommt der Lärche in den Alpentälern zu. Eine Verflechtung aus Wald und Weide ermöglichen dem Vieh, dass es sich vom reichlich wachsenden Gras unter den lichten, schattenspendenden Kronen der Lärchen ernähren kann. Unter dem dichten, wintergrünen Geäst von Fichten würde hingegen kaum Gras wachsen. Als einziger Nadelbaum färben sich die Nadeln der Lärche im Herbst goldgelb und fallen schlussendlich ganz ab. Mit dieser Strategie übersteht die Lärche den Winter unbeschadet.
Wegen ihrer schützenden Kräfte wurde die Lärche schon früh kultisch verehrt. Im Altertum galt sie als heiliger Baum. Weiter wird der Lärche heilende Wirkung zugeschrieben. Am bekanntesten ist das Terpentin, bekannt auch unter dem Namen "Venezianisches Terpentin". Die aus der Lärche gewonnene Harzsalbe enthält bis zu 20% ätherisches Öl und über 50% Harzsäuren. Sie soll gegen Gicht, Hexenschuss, Rheuma, Neuralgien, Erkältungen, Durchblutungsstörungen und Infektionen wirksam sein.
Film von Norbert Jenal