Dokumentation
Die Sonnenberge Niederösterreichs mit Hermann Maier
Schneebedeckte Gipfel, dichte Wälder und ungezähmte Gewässer - nur 50 Kilometer von der Großstadt Wien entfernt, hat sich eine eindrucksvolle Wildnis erhalten. Das lockt auch Ski-Legende und Naturliebhaber Hermann Maier an.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 26.12.2024
Die Region rund um Hohe Wand, Schneeberg und Ötscher ist Schauplatz für eine Erkundungstour von Skilegende Hermann Maier, der für "Universum" durch Österreichs Naturparadiese führt.
Es ist eine Überraschung für den Salzburger Sportler: Ganz im Osten unseres Landes, wo man nur das Flachland der pannonischen Tiefebene vermuten würde, findet sich noch ein starkes Stück Alpen. In diesem Übergangsgebiet ist nicht nur die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren besonders hoch, es ist auch - was kaum jemand weiß - ein Bergsportgebiet mit Tradition. Ein ideales Gebiet für Hermann Maier, der gewohnt launig die Besonderheiten dieser Region entdeckt.
Dass Rax und Schneeberg Naturparadiese geblieben sind, obwohl sie zum Naherholungsgebiet der Wienerinnen und Wiener zählen, ist auch den strengen Wasserschutzbestimmungen zu verdanken.
Denn hier, im Höllental zwischen Rax und Schneeberg, nimmt die im 19. Jahrhundert gebaute 1. Wiener Hochquellenwasserleitung ihren Anfang, eine der wichtigsten Trinkwasserquellen der Millionenmetropole. Es sind die karstigen Hochebenen, die mit ihren unzähligen Hohlräumen und einer gesunden Vegetation einsickerndes Wasser filtern und daraus glasklare Quellen entstehen lassen. In diesem Karstgebiet befinden sich auch zahllose Höhlen - Unterschlupf für scheue Tierarten. In der Hermannshöhle bei Kirchberg am Wechsel beispielsweise halten sich bis zu 17 unterschiedliche Fledermausarten auf - Grund genug für Hermann Maier, die Höhle mit der Fledermaus-Expertin Katharina Bürger zu erkunden.
Einer, der ebenfalls das saubere Wasser im Schneebergland zu nützen weiß, ist Peter Brauchl. Er begann vor rund 30 Jahren in Gutenstein mit der Zucht von Alpenlachs, Stahlkopf- und Bachforelle. Hermann Maier zeigt er, wie man seine Fische am schonendsten zubereiten kann: durch Erhitzen mit einem Bügeleisen.
Rund ein Drittel der niederösterreichischen Landesfläche ist Schutzgebiet. So haben sich auch seltene Tierarten halten können. Im feuchten Höllental ziehen zum Beispiel Schwarzstörche ihre Jungen auf, an vielen Bächen hat sich der - bereits fast ausgerottete - Fischotter angesiedelt: Im Wildnisgebiet Dürrenstein brüten Habichtskäuze und in den Wäldern entlang der Ötschergräben geht der Habicht auf Jagd.
Vor etwa zehn Jahren wurde im Schneeberggebiet der erste Wolf in Österreich nachgewiesen, der sich über einen längeren Zeitraum an einem Ort aufhielt. Doch nur wenige wussten von seiner Existenz. Ausgestattet mit hervorragenden Sinnen, im Rudel kooperations- und kompromissbereit, anpassungsfähig an viele Lebensräume - viele gute Eigenschaften hat der Wolf dem Haushund mitgegeben.
Das zeigt sich auch bei den Rettungshunden, die nach Lawinenverschüttungen im Einsatz sind. Auch in Niederösterreich, wo 1896 anlässlich eines Lawinenunglücks auf der Rax der sogenannte Alpine Rettungsausschuss gegründet wurde.
Auch in puncto Skifahren spielte Niederösterreich einst eine Pionierrolle. Der Lilienfelder Mathias Zdarsky gründete Ende des 19. Jahrhunderts den größten Skiverein Mitteleuropas. Zdarsky entwickelte die erste alpine Schwungtechnik. Die Nostalgie-Skigruppe Traisen pflegt diesen Fahrstil bis heute und zeigt Hermann Maier und der erfolgreichen niederösterreichischen Skirennfahrerin Michaela Dorfmeister die Einstocktechnik. "In historischem Originaloutfit und mit dem perfekten Setting, da kann nichts schiefgehen!", kommentiert Hermann Maier.
"Als Salzburger fährt man normalerweise nicht in den Osten zum Skifahren oder Bergsteigen. Aber hier ist es ruhig und gemütlich, das mag ich sehr", ist Hermann Maier von seiner "Universum"-Expedition angetan.
Für Regisseurin Barbara Puskás, selbst Niederösterreicherin, war es "eine besondere Freude, mich mit meiner Heimat näher auseinanderzusetzen und auf die Schönheiten aufmerksam zu machen. Freilich kann man in 45 Minuten nur einen kleinen Ausschnitt zeigen, aber es ist eine bunte Mischung, die hoffentlich Lust auf mehr macht und die Zuschauer/innen dazu inspiriert, selbst auf Entdeckungstour zu gehen."
Ein Film von Barbara Puskás.