Dokumentation

Wildes Irland - Ungezähmte Insel am Rande Europas

Irland ist Europas Vorposten im Westen. Die irische Westküste und die irischen Inseln trotzen der wilden Natur des Nordatlantiks. Sie sind feucht und windig, manche Gebiete für Menschen nahezu unzugänglich.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar in
D / CH / A
Verfügbar bis:
bis 23.11.2024

Die "Universum"-Dokumentation "Wildes Irland" ist eine Reise an Europas äußersten Westen. Vor der Entdeckung Amerikas galt die spektakuläre irische Atlantikküste als das Ende der Zivilisation und vielen überhaupt als das Ende der Welt. Noch immer finden sich auf Irland viele mythische Plätze, kaum besiedelte Regionen oder vom Menschen verlassene Orte, die Wildtieren zu Wasser wie zu Land heute die letzten Refugien auf der Grünen Insel bieten. Der Film des vielfach preisgekrönten irischen Regisseurs John Murray führt in die faszinierende Natur und bunte Tierwelt dieses den Elementen des Atlantiks ausgesetzten Landes. Wie ein Smaragd ganz im Westen Europas war Irland schon immer ein ferner, verzauberter Ort: das letzte Stück Land vor der überwältigenden Weite des Atlantischen Ozeans.

Papageientaucher auf der Insel "Skellig Michael"; Co. Kerry, Irland.
Papageientaucher auf der Insel "Skellig Michael"; Co. Kerry, Irland.
Quelle: ORF/Crossing the Line Productions

Die Reise führt von den Brutkolonien der Papageientaucher und Atlantik-Sturmtaucher auf den Spitzen der Skellig Rocks (Bild oben: Die Insel "Little Skellig", Co. Kerry) in die Tiefen des Ozeans zu Buckelwalen und Riesenhaien. Die spektakulär aus dem Atlantik ragenden und kaum zugänglichen Felsen von Skellig Michael, erst kürzlich Kulisse für einige atemberaubende "Stars Wars"-Sequenzen, beherbergen die Ruinen eines frühmittelalterlichen Klosters. In den Felsen der Skelligs, Irlandbrüten große Kolonien von Papageientauchern, während die Sturmtaucher die Steinnischen der alten Mönchsbehausungen als perfekte Brutplätze nutzen. In den Meeresströmungen rund um die Insel finden Wale und Haie ein reiches Nahrungsangebot: Plankton und Fischschwärme, die vor der Küste aus den Tiefen des Meeres auftauchen.

Kegelrobbenkolonie auf Blasket Island; Co. Kerry, Irland.
Kegelrobbenkolonie auf Blasket Island; Co. Kerry, Irland.
Quelle: ORF/Crossing the Line Productions/George Karbus

Auf Blasket Island, karg und von Menschen vor Jahrzehnten wieder verlassen, ist ein Naturspektakel zu bestaunen, das man eher in der Antarktis vermuten würde: Eine kaum zählbare Menge von Kegelrobben versammelt sich im Winter an den Sandstränden der kleinen Insel. Die Männchen messen sich in teils blutigen Kämpfen und buhlen um die Weibchen.

Im County Clare, am Rande des Burren, einer Kalksteinplatte, die gewaltige tektonische Kräfte aus dem Meer geschoben haben, finden Turmfalken ein üppiges Nahrungsangebot: kleine Nagetiere, denen die Furchen und Ritzen der bizarren Karstlandschaft einen guten Lebensraum bieten. Die Falken haben sich das Gebiet um eine alte Abtei zum Revier gemacht. Das nördliche Hochland ist dagegen das Revier des "Königs": Nach vielen Jahrzehnten ist der Steinadler in die Berge von Donegal zurückgekehrt. Einige Paare wurden wiederangesiedelt und stellen ihre Flugkünste auch in heftigen Atlantikwinden unter Beweis. Noch ist nicht sicher, ob sich die Population halten können wird.

Buckelwal beim Abtauchen; C. Kerry, Irland.
Buckelwal beim Abtauchen; C. Kerry, Irland.
Quelle: ORF/Crossing the Line Productions/Nick Massett

Der Herbst taucht die Grüne Insel in dezentere Farben. Ein Hauch von Braun webt sich in die Landschaft, und immer länger halten sich die Frühnebel über den weitläufigen Mooren Irlands. Im Südwesten der Insel, rund um die malerischen Seen des Killarney-Nationalparks, mischen sich die Brunftschreie majestätischer Rothirsche in die Beschaulichkeit der herbstlichen Landschaft. Die Brunftkämpfe sind kräfteraubend, und nicht selten verenden die unterlegenen Hirsche an ihren schweren Verletzungen. Hin zur Küste Nordirlands dagegen treffen im Spätherbst Singschwäne ein. Sie haben Irland als mildes Winterquartier auserkoren. Gestartet sind sie weit im Norden, in Island, wo sie ihre sommerlichen Brutplätze haben.

eine Kegelrobbe in türkisem Wasser schwimmend
Kegelrobbe
Quelle: ORF/Crossing the Line Productions/George Karbus

Wer von den Cliffs of Moher gegen Westen blickt, kann die Sehnsüchte und Ängste der Menschen, die Irland im Lauf der Zeit besiedelt haben, verstehen. Es war immer ein hartes und karges Leben auf den irischen Inseln. Millionen Iren mussten über die Jahrhunderte ihre Heimat verlassen. Wiederkehrende Hungersnöte und die harte Hand englischer Grundherren ließen ihnen keine andere Möglichkeit. Mit John Murray konnte "Universum" einen der erfolgreichsten Naturfilmer der vergangenen Jahre für dieses Projekt gewinnen. Er ist selbst an der irischen Westküste aufgewachsen - und an die Zeiten der Entbehrung und Abwanderung kann er sich noch gut erinnern.

Blauhaie vor der Westküste von Irland
Blauhaie vor der Westküste von Irland
Quelle: ORF/Crossing the Line Productions/George Karbus

Über das Projekt "Wildes Irland" sagt John Murray: "Dieser Film über die Magie und Schönheit der irischen Natur wäre ohne die allgegenwärtige Erinnerung an die Armut und die Isolation unseres Landes um eine wichtige Dimension ärmer.

Es ist ein Naturfilm, der die spannendsten Tiergeschichten unseres Landes vereinigt, und dennoch eine Hommage an die Menschen, die Irland besiedelt haben, an jene Menschen, die ihre Heimat wieder verlassen mussten, und an jene, die wieder zurückgekehrt sind auf diese bezaubernde Insel mit dem wohl launischsten Wetter der Welt."

Ein Film von John Murray & Cepa Giblin
Deutsche Bearbeitung: Jutta Karger

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