Kultur

"Kulturzeit" vom 09.01.2025: Terror live im TV: der Thriller "September 5"

Die Themen der Sendung: "September 5", Gaza - Gespräch mit Atef Abu Saif, Wolf Haas, Kat Frankie.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2025
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 09.04.2025

Die Themen der Sendung:

"September 5": Ethik-Drama über das Olympia-Attentat

Am 5. September 1972 überfielen palästinensische Terroristen in München Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft und nahmen sie als Geiseln. Ein Befreiungsversuch der deutschen Polizei auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck endete in einem Blutbad. Diese historischen Ereignisse werden im Film von Tim Fehlbaum ganz aus der Sicht von Journalisten des US-Senders ABC erzählt, die eigentlich wegen des Sportereignisses vor Ort sind, dann aber vom Geiseldrama berichten. Es war der erste Terrorakt, der live im Fernsehen übertragen wurde. Im Mittelpunkt des dichten Thrillers stehen die Herausforderungen und moralischen Dilemmata, mit denen sich die Journalisten konfrontiert sehen. Der Film beeindruckt nicht nur als medienhistorische Rekonstruktion, sondern zeigt auch ethische Probleme der Berichterstattung über Terror auf, die bis heute relevant geblieben sind.

Buch "Leben in der Schwebe" - Gespräch mit Autor Atef Abu Saif

Abgeschieden auf einem Hügel, nicht unweit seines Hauses, steht Naims Druckerei, die einzige im Flüchtlingslager von Gaza. Ab und zu kommt jemand vorbei und übergibt ihm ein Foto, und Naim macht sich an die Arbeit: Er hat sich der Aufgabe verschrieben, Erinnerungen zu drucken - Poster derjenigen, die in den Zusammenstößen im Lager ihr Leben verloren haben. Als Naim selbst getötet wird, erkennen die Menschen um ihn herum, wie tief er mit ihnen allen verbunden war. Die stumme Druckerei wird ihnen zu einem Ort der Erinnerung. Doch das Gebäude soll abgerissen und an seiner Stelle eine Polizeistation errichtet werden. Die Anwohner aber wollen sich diesen Ort nicht nehmen lassen und beginnen, sich gegen die Pläne zu wehren. Wir sprechen mit dem Schriftsteller, Politikwissenschaftler und ehemaligen Kulturminister der palästinensischen Autonomiebehörde, Atef Abu Saif, über sein Buch "Leben in der Schwebe", das er bereits 2014 veröffentlicht hat, und das jetzt auf Deutsch erschienen ist.

Wolf Haas: "Wackelkontakt"

Er ist wohl der bei Kritik wie Leserschaft beliebteste Krimi-Autor Österreichs: Wolf Haas. Mit seinen Krimis rund um den Privatdetektiv Simon Brenner - einige davon wurden mit Josef Hader in der Hauptrolle verfilmt - hat er sich Kultstatus erschrieben. Und das nicht in erster Linie der Inhalte wegen, sondern eines unnachahmlichen Sounds wegen, seiner Lust am Spiel mit Sprache wie Form. Zuletzt sorgte Wolf Haas für viel Aufmerksamkeit mit seinem autobiografisch geprägten Buch "Eigentum", mit dem er seiner Mutter ein literarisches Denkmal setzte. Den großen Reigen österreichischer Frühlingsneuerscheinungen eröffnet er nun mit einem neuen Streich: "Wackelkontakt" ist der Titel - wieder einmal viel mehr als ein Krimi. Wir haben das Buch gelesen und ihn in Wien, wo er lebt, zum Gespräch getroffen.

Kat Frankies neues Album "Bodies"

Nach Berlin kam die Australierin Kat Frankie 2004 wegen der billigen Mieten und der kreativen Musikszene. Geprägt von der Folk- und Pop-Plattensammlung der Mutter begann sie schon früh Gitarre zu spielen und eigene Songs zu schreiben. In Deutschland tritt sie meist solo, nur mit ihrer Akustikgitarre auf, man kann sie aber auch mit Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne erleben. Ihr jüngstes Projekt heißt "Bodies": Acht Sängerinnen bilden ein kraftvolles A-cappella-Ensemble, das jetzt ein neues Album veröffentlicht und ab Januar 2025 auf Tour ist.

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