Dokumentation
Südafrika: Harte Zeiten für Löwen und Geparde
In den letzten 50 Jahren hat sich der Lebensraum von Löwen um 75% verringert. Wie Geparde gelten auch Löwen inzwischen als stark gefährdet. Ihr Überleben sichern heute gut finanzierte und organisierte Reservate.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 09.03.2025
Der Film "Südafrika: Harte Zeiten für Löwen und Geparde" soll zeigen, was in Südafrika unternommen wird, um die Big Cats wie Löwe, Gepard und Leopard vor dem Aussterben zu bewahren. Er soll aber auch bewusst machen, wie vor allem Löwen und Geparde zu einer Handelsware werden, die im Laufe ihres Lebens oft mehrfach umgesiedelt werden, um ein Genpool aufzufrischen oder alte und neue Wildreservate attraktiver für den Ökotourismus zu machen.
Großkatzen - beliebt und bedroht
Zweifelsfrei zählen Löwen wie Geparde zu den beliebtesten Wildtieren. Sie wurden tausendfach in Naturfilmen portraitiert, im Ökotourismus gelten sie als Publikumsmagnet. Wie schnell ein Gepard läuft weiß so gut wie jedes Kind. Aber das Wissen um ihre höchst bedrohte Existenz in freier Wildbahn ist weit weniger ausgeprägt.
Nach derzeitigen Schätzungen existieren weltweit nur mehr 7000 Geparde, während die Population der Löwen um geschätzte 30-50 Prozent in den letzten beiden Jahrzehnten zurückging. Beide Großkatzen sind bedrohte Arten. In West- und Zentralafrika stehen sie am Rande des Aussterbens.
Selbst in den vermeintlichen Hochburgen in Ostafrika und im südlichen Afrika wird ihre Lage immer alarmierender. Fest steht, dass ihre Populationen - mit wenigen Ausnahmen in gut geführten und streng kontrollierten Nationalparks sowie Wildreservaten - fast überall im Abnehmen sind. Gleichzeitig blüht die Vermarktung des Königs der Savanne und der anderen Hauptdarsteller aus der Großkatzen Familie. Löwen, Leoparden und Geparde zieren eine Vielzahl von Reiseprospekten, Werbeplakaten, Etiketten, Firmen-Logos und aller Arten von Brandings.
Südafrika vermarktet sich zu einem entscheidenden Teil mit Hilfe dieser Tiere - wer möchte nicht das echte Brüllen eines Löwen erleben?
Während Safari-Touristen den rundum abgesicherten Adrenalin Kick in den gut organisierten Naturparks suchen, sieht die Realität für afrikanische Viehhirten und angrenzende Gemeinschaften in den immer kleiner werdenden Pufferzonen zwischen Löwen-Schutzzonen und ihren Dörfern anders aus. Für sie bedeutet das magische Brüllen eine unmittelbare Bedrohung für ihr Hab und Gut.
Wiederansiedlungsprojekte: Naturschutz und Geschäft
Die vorliegende Dokumentation soll zeigen, was in Südafrika unternommen wird, um Großkatzen wie Löwe, Leopard und Gepard vor dem Aussterben zu bewahren. Seit dem Ende der Apartheid wurden zahlreiche Farmen zu privaten Wildreservaten zusammengelegt. Hier wird mit hohem Kapitaleinsatz versucht, einst für die Landwirtschaft erschlossene Gebiete zu "re-naturalisieren" und längst verdrängte Wildtierarten wieder anzusiedeln. Auch Großkatzen werden dadurch zwangsläufig zu einer Handelsware, die im Laufe ihres Lebens oft mehrfach umgesiedelt werden, um ein Genpool aufzufrischen oder alte und neue Wildreservate attraktiver für den Ökotourismus zu machen.
Doch bei aller Kritik am kommerziellen Naturschutz als Teil einer "neoliberalen Ökonomie" leisten diese Wildreservate einen immer wichtigeren Beitrag zur Erhaltung bedrohter Arten. Aufgrund der immensen Kosten für den Kampf gegen die grassierende Wilderei und die Verbreitung von Krankheiten unter Wildtieren, können staatliche Nationalparks nicht mehr alleine den Schutz der sogenannten "Big Cats" - der Ikonen Afrikas - gewährleisten. Besucht werden mehrere Schutzgebiete in Südafrika, um so Einblicke in die heutigen Erfordernisse von Naturschutz und Wildlife Management zu geben.
Eine Dokumentation von Werner Zips und Angelica V. Marte.