Dokumentation

Der Bärenmann

Seit 30 Jahren lebt Reno Sommerhalder unter Bären. Dabei hat er erkannt, dass mit diesen Grossraubtieren eine friedliche Koexistenz möglich ist, wenn man Respekt vor ihnen hat.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar in
D / CH / A
Verfügbar bis:
bis 07.04.2025

Als der junge Schweizer nach der Kochlehre in die Welt zog, war er auf der Suche nach sich selbst - gefunden hat er dabei die Bären und seine neue Heimat Kanada. In Banff, im ältesten Nationalpark Kanadas, wohnt Sommerhalder mit seiner Familie mitten im Bärenland.

In all den Jahren hatte Reno Sommerhalder Tausende von Begegnungen mit Bären. Ganze fünf Mal musste er dabei sein Pfefferspray einsetzen, um eine potenziell gefährliche Situation abzuwenden. Doch eigentliche Ernstfälle waren auch das nicht. Wenn man die Grenzen dieser Tiere respektiere, seien Bären extrem tolerante Wesen, sagt Sommerhalder. Er glaubt denn auch, dass die Schweiz - vor allem das Tessin - durchaus Lebensraum bieten könnte für einige Bären, wie er in diesem Film ausführt.

Der Bär symbolisiert für Reno Sommerhalder in erster Linie ein intaktes Ökosystem. Und deshalb versteht er seinen weltweiten Einsatz für dieses Tier auch als Kampf auch für eine gesunde Umwelt. Diese sieht er selbst im grossflächigen Nationalpark von Banff gefährdet: Millionen von Besucherinnen und Besuchern strömen jährlich in diese grandiose Landschaft der kanadischen Rocky Mountains - und es werden immer mehr. Selbst im Nationalpark sollen Skigebiete vergrössert werden. Dagegen kämpft der Kanadaschweizer an vorderster Front, denn der touristische Erfolg droht den Lebensraum von Bären, Wölfen und Kojoten zu beschädigen - und damit schliesslich ebenso die Grundlage des Tourismusgeschäftes. Auch in Russland versucht Reno Sommerhalder die negativen Einflüsse des Menschen auf Tier und Umwelt zu begrenzen: In Sibirien und auf der Halbinsel Kamtschatka wirkte er als "Ersatzmutter" für verwaiste Jungbären, deren Mütter von Jägern getötet worden waren. In der ussurischen Taiga, an der Grenze zu China, war Sommerhalder mit den jungen Schwarzbären durch das Tigerland unterwegs.

Sommerhalder findet sein Auskommen als Vortragsreisender, als Buchautor - und auch als Bärenführer vor allem in Alaska. Dort, in der bärenreichen Küstengegend, führt er seit Jahren Besucherinnen und Besucher in die Nähe der beeindruckenden Tiere. Viele der Bären kennt er von früheren Aufenthalten, gab ihnen sogar Namen - und die Tiere scheinen auch Sommerhalder zu kennen, ihm gar zu vertrauen. Ansonsten sehr misstrauische, vorsichtige Bärenmütter mit Jungen suchen die Nähe zu Sommerhalder. Womöglich gibt ihnen dies etwas Sicherheit vor aggressiven Bärenmännchen. Gewiss, Bärentouren sind nicht unproblematisch, weshalb Sommerhalder nur kleine Gruppen in die Wildnis führt und darauf achtet, so wenig Störung wie möglich zu verursachen.

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