Wissen
Aufbruch Afrika
Afrikas Rolle in der Welt verändert sich. Das Selbstbewusstsein des Kontinents wächst - und damit der Wille, sich aus alten Abhängigkeiten zu befreien und die Zukunft aktiv zu gestalten.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 19.09.2029
Noch haben in vielen Ländern korrupte Eliten und Militärs das Sagen. Doch der Einfluss Europas und der USA ändert sich, und das hat geopolitische Konsequenzen. Chinas und Russlands Engagement in Afrika schafft neue Möglichkeiten, aber auch neue Abhängigkeiten.
Gegen Korruption und für eine bessere Zukunft
Politische Instabilität, Korruption, Armut: Probleme, mit denen der afrikanische Kontinent noch immer zu kämpfen hat. Aber Afrika - ein Kontinent mit über 50 Ländern, 2000 Sprachen, vielen Rohstoffen und einer sehr jungen Bevölkerung - ist im Aufbruch. Etwa die Hälfte der Afrikaner ist unter 19 Jahre alt, und schon im Jahr 2050 soll jeder vierte Mensch auf der Erde ein Afrikaner sein.
Afrika beginnt, dieses gewaltige Potenzial zu entdecken und sich zu emanzipieren. Während in der Sahelzone die Anzahl vom Militär regierter Länder wächst, gehen in Kenia, Südafrika und dem Senegal junge Menschen auf die Straße und kämpfen gegen Korruption und für eine bessere Zukunft.
Abkehr von der Opferrolle
Auch wenn die koloniale Vergangenheit nicht vergessen ist und ihre Folgen bis in die Gegenwart spürbar sind, steht der Kontinent am Beginn einer neuen Zeit. Immer mehr Afrikaner fordern eine Abkehr von der Opferrolle und wünschen sich stattdessen Freiheit und Selbstbestimmung. Innovation und Gründergeist sorgen in einigen Ländern Afrikas, zum Beispiel in Botswana, bereits für ein beachtliches wirtschaftliches Wachstum.
So stellen sich auch für Europa viele wichtige Fragen: Wohin entwickelt sich Afrika? Wie lassen sich die Beziehungen zwischen Europa und Afrika stabilisieren? Wie zuverlässig sind die europäischen Zusagen für Afrika, an Nachhaltigkeitsprinzipien festzuhalten, um den Folgen des Klimawandels Rechnung zu tragen, für die gerade reiche Industrienationen verantwortlich sind? Wie wird der Umgang mit Klimaflüchtlingen in rechtspopulistischen Staaten sein? Über diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.
Gäste
Julia Grauvogel ist Politikwissenschaftlerin am GIGA Institut für Afrika Studien in Hamburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. internationale Sanktionen und Legitimationsstrategien autoritärer Regime.
Veye Tatah ist Informatikerin und Journalistin. Sie gründete 1998 das Magazin "Africa Positive", um aus der stereotypen Berichterstattung über Afrika eine differenzierte zu machen.
Rainer Thiele ist Wirtschaftswissenschaftler, Direktor der "Kiel Institute Africa Initiative" und stellvertretener Leiter am Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Migration und Entwicklungszusammenarbeit, sowie die wirtschaftliche Entwicklung in Afrika.