So wie auf der Insel Baltrum. Die Winter der 1960er-Jahre sind für die alten Insulanerinnen und Insulaner bis heute unvergesslich. Die Weihnachtstanne auf dem Dorfplatz war eingeschneit, und der ostfriesische Nikolaus, der „Sünnerklaas“, ritt bei klirrender Kälte mit dem Pferd von Haus zu Haus.

Schneeweißes Vergnügen auch im Harz: Damals boomte der Tourismus rund um den Brocken. Viele „Flachländer“ entdeckten Ende der 1960er-Jahre den Winterspaß auf der Piste, das Après-Ski in der Schneebar oder ließen sich mit dem Pferdeschlitten durch den Ort fahren.

Winterzauber auch auf der Alster: Dank Dauerfrost wurde das Gewässer für die Menschen in Hamburg zur Eisbahn. In Blankenese rüschten die Kinder mit ihren „Kreeks“ die Hänge runter. Das Lenken der flachen Kastenschlitten, mit denen früher Kohlen und Kartoffeln im Treppenviertel transportiert wurden, erforderte Geschicklichkeit und viel Mut.

In Schleswig-Holstein gerieten im Januar 1968 bei Eisgang zwei Schiffe in Seenot und wurden an den Deich von Dagebüll gespült. Dort wurden sie zur Attraktion für Wochenendausflügler.

Schnee und Frost auch am Saaler Bodden in Mecklenburg-Vorpommern: Nur noch wenige Fischer beherrschen dort die richtige Klappertechnik, um beim Eisangeln Zander und Barsche anzulocken. Früher fuhren sie noch regelmäßig raus, hatten sogar Fischerschlitten mit den typischen rostbraunen Segeln. Die werden heute noch liebevoll restauriert und gepflegt. Ob sie allerdings jemals wieder zum Fischen über das Boddeneis gleiten, ist fraglich.