Vorwiegend Frauen verlassen ein Schiff. Im Vordergrund ein Mann mit Aktentasche.

Dokumentation

Auf Wiedersehen Mama, auf Wiedersehen Papa

Als sich am 10. Dezember 1938 am Wiener Westbahnhof die Lokomotive in Bewegung setzte, bedeutete jeder zurückgelegte Kilometer für die in den Waggons sitzenden jüdischen Kinder ein Stück mehr Sicherheit, ja Lebensrettung.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Sendetermin
28.01.2025
22:25 - 23:20 Uhr

Das Ziel dieses, in der historischen Diktion "Kindertransport" genannten Reise war England. Bis Jahresende 1938 fahren sechs Züge ab. Zwischen 10. Dezember 1938 und dem Beginn des 2. Weltkrieges am 1. September 1939 rollen insgesamt 22 gegen Westen, Richtung Empire, aber auch in die Schweiz nach Holland und Frankreich.

Eine Bronzedenkmal zeigt fünf Kinder mit Koffern
Denkmal von Franz Meisler vor dem Bahnhof Liverpool Street Station in London. Hier kamen 1938 und 1939 die Züge mit den jüdischen Kindern an.
Quelle: ORF/Steve Loco

Knapp 3.000 Mädchen und Burschen konnten bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges Österreich verlassen und vor Verfolgung und Deportation gerettet werden, ebenso Kinder aus Deutschland, der Tschechoslowakei und Polen.

In Summe entkamen solcherart rund 10.000 Kinder und Jugendliche dem sicheren Tod. In der Dokumentation werden erstmals die unterschiedlichsten Schicksale und Folgen der Kindertransporte thematisiert. Von Glückstreffern nach der Ankunft im Exilland bis hin zu Anpassungsproblemen und existentiellem Scheitern. Eines verbindet jedoch die unterschiedlichsten Biografien: Die ehemals als Abschiebung begriffene Abreise als Lebensrettung zu begreifen, gelingt vielen, die durch emotionale Ausnahmezustände zu gehen hatten, erst im Erwachsenenalter.

Eine Dokumentation von Robert Gokl

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