Dokumentation
Bayerns Klöster unter dem Hakenkreuz
Am 13. Januar 1941 rief ein Geheimerlass der NS-Führung zum "Klostersturm" auf. Rund 300 Abteien im gesamten Reich fielen dem NS-Vernichtungskampf gegen geistliche Orden zum Opfer. In Bayern waren rund 30 Klöster betroffen. Die Dokumentation erzählt anhand von drei Abteien, mit welcher Art von Repressalien und Übergriffen - bis hin zur Klosteraufhebung - die Ordensgeistlichen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zu kämpfen hatten.
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- weltweit
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- bis 07.04.2026
Die Klosteraufhebungen zielten auch gegen das Mönchswesen an sich, das gemäß der nationalsozialistischen Ideologie als schädlich für den deutschen "Volkskörper" angesehen wurde. So galten Ordensleute, die im Zölibat lebten, den Nazis als "unnütze Blindgänger".
Am Beispiel des fränkischen Klosters Münsterschwarzach, das am 9. Mai 1941 durch Würzburger Gestapobeamte aufgehoben wurde, lässt sich der Kampf um die Hoheit in der Abtei anhand eines bislang kaum bekannten Quellen-Schatzes minutiös rekonstruieren. Heimlich aufgenommene Fotos, Dokumente und Feldpostbriefe zeigen auf, wie Gestapobeamte vorgingen: Zunächst versuchte man, unter fadenscheinigen Gründen dem Konvent eine regimefeindliche Haltung nachzuweisen. Vorab drapierte "Beweise" in Form von regimekritischen Schriften sollten den NS-Klostersturm legitimieren.
Doch die Gestapo hatte nicht mit dem Mut der Bevölkerung gerechnet und deren seit Generationen gewachsenen Bindung an die "ihre" Benediktiner. Und so gingen ohne Furcht vor möglichen Folgen einige Hundert Bauern, Mägde, Knechte und Hausfrauen auf die Straße und bauten sich schützend vor der Abtei auf. Zwei Tage dauerte der Kampf ums Kloster Münsterschwarzach, bis die Staatsgewalt mit einem Großaufgebot anrückte. Das Kloster wurde konfisziert, der Abt und seine Patres ins Exil geschickt.