Dokumentation
Blutiger Boden, deutscher Raum - Die Siedlungspläne der SS
Die Eroberung von neuem "Lebensraum" ist ein zentrales Ziel im Nationalsozialismus. Die SS übernimmt die Planung in der Germanisierungspolitik und wird dabei von Wissenschaftern unterstützt.
- Produktionsland und -jahr:
-
- Datum:
- Sendetermin
- 25.03.2025
- 22:25 - 23:20 Uhr
- Verfügbar in
- D / CH / A
Der renommierte Agrarwissenschafter Prof. Dr. Konrad Meyer (im Bild oben 4.v.l.) entwickelt ein detailliertes Konzept zur so genannten Eindeutschung Osteuropas.
Quelle: ORF/Hengster Filmproduktion/Agnieszka Jaczyńska
Im "Generalplan Ost" entwirft er Siedlungsstrukturen, plant neue Städte und berechnet Umsiedlung, Deportation und Ermordung von Millionen Menschen.
Schon mit dem deutschen Überfall auf Polen setzen die ersten Deportationen, Zwangsumsiedlungen und Massenexekutionen ein.
Gleichzeitig bringt die SS hunderttausende Menschen, die von Himmlers Rassenexperten als "Volksdeutsche" kategorisiert wurden, aus der Sowjetunion, Rumänien und dem Baltikum in die neu eroberten Gebiete, wo sie als Menschenmaterial für den Aufbau eines neuen deutschen Siedlungsraumes dienen sollen.
Quelle: ORF/Hengster Filmproduktion
Architekten aus Konrad Meyers Planungsstab entwerfen deutsche Mustersiedlungen. Und seine Raumplaner entwickeln Strukturmodelle für die Umgestaltung von hunderten Quadratkilometern Land.
Meyer selbst berechnet, dass für eine vollständige und wirtschaftlich profitable Germanisierung eine "Bevölkerungsreduktion" um 30 Millionen Menschen notwendig sei. Die Abwesenheit der jüdischen Bevölkerung setzt er dabei bereits voraus. Je größer die von der Wehrmacht eroberten Gebiete werden, desto monströser gestalten sich auch die Vorhaben der Siedlungsplaner.
Quelle: ORF/Hengster Filmproduktion
1942 phantasiert SS-Chef Heinrich Himmler von einem germanischen Großeuropa, das vom Elsass bis tief ins russische Gebiet reicht, und Konrad Meyer dehnt seine Planungen über die deutsch besetzten Gebiete bis an den Ural aus.
Durch die Kriegswende rückt die Umsetzung von Meyers "Generalplan Ost" aber in weite Ferne. Heinrich Himmler entscheidet, die Realisierung dennoch möglichst bald in einzelnen Versuchsregionen zu testen und startet die "Aktion Zamosc".
Quelle: ORF/Hengster Filmproduktion/Agnieszka Jaczyńska.
Es ist der ehemalige Wiener Gauleiter Odilo Globicnik, der mit der "Aktion Reinhardt" zunächst die Ermordung der jüdischen Bevölkerung Polens in eigens dafür errichteten Vernichtungslagern leitet, bevor er auf Himmlers Befehl eine der größten Umsiedlungsaktionen der Zeitgeschichte startet:
Im Umkreis der ostpolnischen Stadt Zamosc räumt die SS unter Globocniks Kommando 126 Dörfer, rund 110.000 Menschen werden vertrieben, verschleppt und ermordet.
Die "Aktion Zamosc" gilt als Himmlers Laboratorium, um die praktische Realisierbarkeit seiner Umsiedlungsplanungen zu testen.
In der Dokumentation "Blutiger Boden, deutscher Raum" erzählt Regisseur Andreas Kurz vom größten Umsiedlungs- und Völkermordplan der Geschichte.
Der Film berichtet vom volkstumspolitischen Hintergrund der NS-Kriegsaggression und erklärt den überraschend wenig bekannten "Generalplan Ost", der sowohl Anlass als auch Argumentationsbasis für den millionenfachen Mord an der jüdischen, polnischen und sowjetischen Bevölkerung war. Besonderes Augenmerk legt der Film auf den Anteil der Wissenschafter, die im Dienst der SS die Konzepte dafür erarbeiteten.
Eine Dokumentation von Andreas Kurz
Blutiger Boden, reiche Gewinne
Im Graubereich zwischen Staat, Partei und Privat entwickelt sich die SS unbemerkt zur Wirtschaftsmacht. Gewinnverschleierung, Steuertricks, Sklavenarbeit werden von Hitler gedeckt.