Dokumentation
Die Habsburger in Europa - Der Weg zur Weltmacht
Die "Burgundische Hochzeit" 1477 zwischen dem römisch-deutschen Kaiser Maximilian I. und Maria von Burgund legt den Grundstein für ein Reich, das riesige Gebiete rund um den Erdball umfasste.
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- Sendetermin
- 02.12.2024
- 20:15 - 21:05 Uhr
1477 heiratete der römisch-deutsche Kaiser Maximilian I. Maria von Burgund. Diese sogenannte "Burgundische Hochzeit" war der Grundstein für ein Reich, über das Kaiser Karl der V. gesagt hat, dass darin die Sonne niemals untergehe.
Gernot Stadler widmet sich in der Dokumentation "Die Habsburger in Europa - Der Weg zur Weltmacht" den geopolitischen Folgen dieser Hochzeit, denn auch Maximilians Kinder wurden geopolitisch strategisch verheiratet.
Die Heiratspolitik der Habsburger im 15. Jahrhundert führte zur Teilung des Hauses Österreich in eine spanische und eine deutsche Linie: Margarete von Österreich und Philipp der Schöne (im Bild oben sein Sarkophag in Granada) wurden mit den Kindern der spanischen Herrscher Ferdinand von Aragon und Isabella von Kastilien verheiratet, Johann und Johanna. In der nächsten Generation wurden die beiden Söhne von Philipp dem Schönen und Johanna von Kastilien zu den römisch-deutschen Kaisern Karl V. und Ferdinand I. gewählt.
Als römisch-deutscher Kaiser und spanischer König ist Karl V. viel auf Reisen, sowohl im Reich als auch in Spanien. Der Film folgt seinen Spuren von Madrid über Toledo bis nach Granada, wo sich in der Alhambra arabische Baukunst und italienische Renaissance eindrucksvoll ergänzen.
Eine weitere Station ist das Kloster von Yuste, heute Teil der Region Extremadura, ganz im Westen Spaniens: Karl V. hatte den entlegenen Ort als letztes Refugium gewählt, wohin er sich schwerkrank zurückgezogen hatte, frustriert von den Entwicklungen seiner Zeit.
Karls Sohn, der spanische König Philipp II, hat seine Spuren etwa in Sagovia, in Zentralspanien, hinterlassen. Dort hatte er im 16. Jahrhundert mit Hilfe von Fachleuten aus Tirol eine Münzprägestätte errichten lassen.
Ein Teil des Goldes und Silbers aus den spanischen Vizekönigreichen in Amerika, der Neuen Welt, wurde im Hafen von Sevilla entladen, nach Segovia gebracht und dort zu Münzen geprägt.
Der Film begleitet den britischen Habsburg-Experten Simon Winder auf seiner Reise durch Österreich. Seine Spurensuche führt ihn zunächst in das Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, wo die bedeutendsten Urkunden zur Geschichte der Habsburger aufbewahrt werden, und ins Zeughaus nach Graz, in die weltweit größte Sammlung historischer Waffen aus dem 16. Jahrhundert.
In Kärnten trifft Simon Winder Karl Khevenhüller, den Burgherrn von Hochosterwitz. Dessen Vorfahre Hans Khevenhüller war Botschafter des römisch-deutschen Kaisers am spanischen Hof - und damit ein Freund von Philipp II.
Eine Dokumentation von Gernot Stadler.