Albert Schweizer führt seinen Esel durch einen flachen Gebirgsfluss in den Hohen Tauern.

Dokumentation

Alte Wege und verborgene Schätze in den Schladminger Tauern

Den Spuren eines "Säumers" in den Schladminger Tauern folgen der Historiker Josef Hasitschka und Regisseur Wolfgang Scherz in dieser Neuproduktion.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Sendetermin
16.11.2024
10:50 - 11:30 Uhr

Man würde ja glauben, dass es Menschen, die auf dem Rücken von "Saumtieren" Lasten über das Gebirge transportieren, in Zeiten gut ausgebauter Forststraßen und leistungsstarker Hubschrauber längst nicht mehr gibt.

Ein Mann mit einem Packesel wandert durch eine grüne, bergige Landschaft in den Hohen Tauern.
Albert Schweizer mit Eselin Taori auf einem Saumpfad.
Quelle: ORF / locustmedia.at

Doch Albert Schweizer ist der Faszination der alten "Saumpfade", auf denen Jahrhunderte lang Salz oder Wein transportiert und damit oft auch geschmuggelt wurde, erlegen.

Gemeinsam mit seiner Eselin Taori hat er schon fast alle Übergänge in den Hohen Tauern durchwandert und zugleich bewiesen, dass "Säumer" auch im 21. Jahrhundert ihre Bedeutung haben könnten.

Ruinen einer ehemaligen Knappensiedlung in den Schladminger Tauern, von oben fotografiert.
Reste einer Knappensiedlung.
Quelle: ORF / locustmedia.at

Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein waren die verborgenen Schätze der Tauern-Region für das gesamte obersteirische Ennstal von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Es gab silberreiche Blei-Zink-Vorkommen, Kupfererze und Nickel-Kobalt-Wismut-Vorkommen.

Bis zu 1000 Knappen sollen einst in den zahlreichen Lagerstätten tätig gewesen sein. Josef Hasitschka erforscht - wie schon seine Mutter vor 70 Jahren - die letzten Spuren verfallener Knappenhütten. Einst lebten und arbeiteten die Bergleute im schneebedeckten Hochgebirge unter widrigsten Bedingungen auch im Winter.

Eine Hand hält ein grün schimmerndes Nickelerz in Nahaufnahme.
Nickelerz
Quelle: ORF / locustmedia.at

Auf der "Zinkwand" haben Knappen bereits vor 500 Jahren einen Klettersteig errichtet. Sie benötigten ihn, um zum extrem hoch gelegenen Bergbaustollen zu kommen - und schufen damit vermutlich den ersten industriell genutzten Steig der Welt.

Ebenso faszinierend ist die mittelalterliche Untertagewelt in den Schladminger Tauern, die von den Höhlenforschern des Alpenvereins rund um Toni Streicher erkundet und begehbar gehalten wird. Ein Beispiel dafür ist der "Annastollen", ein 700 Jahre altes ehemaliges Silberbergwerk.

Albert Schweizer sitzt auf einem schneebedeckten Hang mit warmer Kleidung und einer Wollmütze, während er auf einem Erzschlitten ruht.
Albert Schweizer testet einen alten Erzschlitten.
Quelle: ORF / locustmedia.at

Die Männer engagieren sich für die Bewahrung des alten Kulturgutes, sichern Stollen, bieten Führungen an und haben es sich auch nicht nehmen lassen, für die "Land der Berge"-Doku eine alte, nicht ungefährliche Transportmethode neu auszuprobieren: Früher haben die Knappen in waghalsigen Fahrten auf einfachen, aufgebogenen Holzschindeln Erze durch die "Zinkwandrinne" ins Tag gebracht. Wie fühlt sich das an?

Die Schladminger Bergbau-Geschichte war auch immer von Pferden geprägt. Die Doku begleitet die Reiterin Franziska Trinker hinauf zum Giglachsee, zu einer hoch gelegenen Pferdeweide. Dort hat sich Almbauer Hans Reiter mit einer Isländerzucht seinen Jugendtraum erfüllt.

Höhlenforscher stehen vor einem Eingang in einem Felsstollen, umgeben von Geröll und alten Holzbalken.
Höhlenforscher unterwegs in alten Stollen.
Quelle: ORF / locustmedia.at

Die "Land der Berge"- Dokumentation zeigt, welche Bedeutung die alten Wege und verborgenen Schätze der Schladminger Tauern heute noch haben. Dazu gehört auch die Bergbau-Tradition des Ledersprungs.

Die Höhlenforscher haben dieses alte Ritual zur Gruppenaufnahme in einen eigenen Knappensprung umgewandelt, bei der Schaufel (Schippe), Schlägel und das sogenannte "Arschleder" zum Einsatz kommen.

Ein Film von Wolfgang Scherz.

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