Ein schneebedeckter Berg hinter dunklen Tannen und einem kleinen See im Vordergrund

Dokumentation

Der Adlerweg - Wandern in Tirol

Wer Tirol kennen lernen möchte, kann das Land auf dem "Adlerweg" von Ost nach West durchqueren. Dieser neue Weitwanderweg ist eine Zusammenfassung alter Routen zu einem neuen Begriff. Der Ausgangspunkt im Osten ist St. Johann in Tirol.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Sendetermin
12.02.2025
06:00 - 06:20 Uhr

Was haben Ludwig Ganghofers Jagdparadies, das Schloss Ambras und seine Ritterrüstungen, die einzigartige Fauna an den Quellen der Isar, die Kletterer in den Schleierwasserfällen und die Festung Kufstein gemeinsam? Sie liegen am "Adlerweg". Der Name dieses Wanderwegs quer durch Tirol ist ein Verweis auf die optische Erscheinung der Route. Legt man den Schatten des Wappentiers der Tiroler Landesfahne auf die Landkarte des gebirgigen Bundeslandes, so bilden die Flügel eines Adlers die Route dieses besonderen Tiroler Wanderweges.

Ausgangspunkt St. Johann in Tirol

Die achttausend Seelen zählende Gemeine hat den Beinamen "das barocke St. Johann", um sich von den vielen anderen "St. Johann" in Österreich zu unterscheiden. Die barocken Reste behaupten sich gut, auch in Konkurrenz zur zeitgenössischen Architektur. Im 16. Jahrhundert erwarb der Ort durch den Kupfer- und Silberbergbau großen Reichtum. In den folgenden Jahrhunderten wurden mehrere barocke Kunstwerke geschaffen.

Im Ortsteil "Hinterkaiser" beginnt der Adlerweg. Es ist eine Wanderung durch Wälder und Bergwelt. Ein Gang durch die Geschichte und die Kultur des Landes. Der Name dieses Weges quer durch Tirol ist ein Verweis auf die optische Erscheinung der Route. Legt man den Schatten des Tiroler Wappentiers auf die Landkarte des Bundeslandes, so bilden die Flügel eines Adlers die Route. Die technischen Daten: 280 Kilometer in 31 Etappen, davon sind acht anspruchsvolle Alpinvarianten für erfahrene Bergwanderer. Wie in der Zeit der Romantik wird heute das Wandern wieder als eine Auseinandersetzung mit der Landschaft, den Sinnen und Gefühlen des Wanderers gesehen. Nicht die Kilometerleistungen stehen im Vordergrund, sondern die Beobachtungen und Erfahrungen am Weg. Um die zahlreichen Details der Fauna und Flora sowie der kulturellen Zeugnisse auch sinnlich wahrnehmen zu können, braucht es Zeit. Es gibt den Begriff vom "ästhetischen Wandern", wenn der Weg das Ziel ist. Am Wegesrand ein Naturdenkmal: ein 300 Jahre alter Ahornbaum.

Der deutsche Dichter Johann Gottfried Seume wanderte im Jahre 1802 von Leizpig nach Syrakus in Sizilien und schrieb über das Wandern:

"Wer geht, sieht im Durchschnitt anthropologisch und kosmisch mehr, als wer fährt. Ich halte den Gang für das Ehrenvolleste und Selbständigste in dem Manne, und ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge."

Vom Schleierwasserfall zum Wilden Kaiser

Die erste Etappe führt durch das Naturschutzgebiet des Kaisergebirges, das bereits 1963 unter Schutz gestellt wurde. Der Schleierwasserfall ist bei Kletterern ein bekannter und geschätzter Trainingsplatz und für Fotografen ein beliebtes Motiv.

Ein Steig über Almgebiet führt zur Gaudeamushütte - Ende des ersten und Beginn des zweiten Abschnitts des Adlerweges. Unter den Felswänden des Wilden Kaisers führt der Weg über den Hintersteinersee zu Almdörfern und der Kaindlhütte nach Kufstein, wo die dritte Etappe endet.

Mittelalterliches Kufstein

Rund 14.000 Einwohner zählt die Stadt am Inn. Die Mischung der alten stilvollen Bürgerhäuser der mittelalterlichen Altstadt und der beschaulichen Bauernhäuser der Umgebung machen den im "Kufsteinlied" besungenen Charme und Reiz Kufsteins aus. Die Festung Kufstein, um 1205 erstmals urkundlich erwähnt, ist heute das Wahrzeichen der Bezirkshauptstadt. 1504 belagerte und eroberte Kaiser Maximilian I. Kufstein, ließ die Burg neu errichten und zur Festung ausbauen. Das neu gestaltete Festungs- und Heimatmuseum bietet einen Einblick in die Geschichte, das Brauchtum und Geologie dieser Region. Im Kaiserturm, hinter sechs Meter dicken Mauern, befand sich im 17. und 18. Jahrhundert ein berüchtigtes Staatsgefängnis. Das bebaute Areal am Festungsberg umfasst mehr als 26.000 Quadratmeter und ist damit größer als die Fläche der Altstadt.

Rastpunkt Höhlensteinhaus

Für überzeugte Wanderer gibt es bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Mit der richtigen Ausrüstung jedoch macht auch das Wandern im Regen Spaß. Zumal erst der Regen den Wald und die Wiesen intensiv duften lässt. Das Höhlensteinhaus ist eine beliebte Raststation für viele Wanderer und Einheimische. Für Freunde von gebratenen Puten ist die Alm jedoch die Erfüllung ihrer kulinarischen Wünsche.

Hüttenwirt Josef Erharter:

"Meine Eltern haben vor 25 Jahren mit der Truthahnzucht begonnen. Über die Jahre ist das mehr und mehr geworden. Dann haben wir für die Stammgäste immer wieder einen gebraten. Heute sind bei Saisonende schon alle für das nächste Jahr vorreserviert."

Gebratene Schweinshaxn, Kaspreßknödel und die Truthähne sind die kulinarischen Spezialitäten im Höhlensteinhaus. Nicht zu vergessen die traditionellen Topfen-Kuchen. Die Hütte ist typisch für die Gastfreundlichkeit der Tiroler. Beim Zusammensitzen am Mittagstisch erfährt man von den einheimischen Gästen nützliche Details über den Wanderweg. Verständlich, dass es so manche Wandergruppe immer wieder hierher zieht.

Das schönste Ende der Welt

Das schönste Ende der Welt - so sieht sich Steinberg am Rofan selbst. Zehn Kilometer vom Achensee entfernt, liegt die idyllische Streusiedlung, weit entfernt vom Trubel des Tourismus. Die Stammgäste rühmen die Ruhe und Abgeschiedenheit, die wildromantische Schluchten des Dorfes. Für viele Münchner ist der "Guffert" schon zu ihrem Hausberg geworden.

Das Gasthaus Waldhäusl ist Treffpunkt von Wandergruppen und der Wirt Robert Huber ist zufrieden über die Werbewirksamkeit des Adlerweges:

"Der Adlerweg bringt Gäste aus Norwegen, Finnland, aus Prag, natürlich auch Deutschland und Österreich. Es gehen jetzt täglich dutzende Gäste den Adlerweg. Wir wissen die Schönheiten der Natur nicht mehr so zu schätzen, aber die Menschen aus der Stadt, die genießen sie."

Westlich des Achensees, am Ortsrand von Achenkirch, beginnt der Alpenpark Karwendel, das größte geschlossene Naturschutzgebiet Europas - ein stilles Wanderparadies.

Bis an die Ufer des smaragdgrünen Achensees reichen das Karwendel- und Rofangebirge heran. Die leichte Erreichbarkeit und die Schönheit des Sees zogen schon vor Jahrhunderten die Tiroler Landesfürsten mit ihrem Hofstaat an. Später wählten namhafte Gelehrte und Künstler die Gegend immer wieder zu ihrem Aufenthaltsort.

Das Heimatmuseum in Achenkirch, der Sixenhof, ein typischer Tiroler Einhof, gibt in 19 Räumen Einblick in die frühere Lebensart der bäuerlichen Welt. Holz spielte als Werk- und Nutzstoff die bedeutendste Rolle. Das Leben der Holzknechte und Köhler sowie die aufwendigen Transportwege des Holzes werden in Modellen und Fotos dargestellt. Bereits im 15. Jahrhundert kamen die Tiroler Landesfürsten zu Jagd und Fischereiausflügen an den Achensee. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Achensee als Sommerfrische und Ausflugsziel entdeckt. Der zunehmende Tourismus führte auch zur Gründung der Achensee-Schifffahrt.

Kirtage und Schützenfeste nehmen einen wichtigen Platz im Jahreskalender der Tiroler Dörfer ein. Beim Schützenbataillonsfest am Achensee trafen Kompanien aus ganz Tirol und Bayern zusammen. Man kann derartige Feste aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten - zum Beispiel als Modeschau der traditionellen Hüte und Trachten.

Der Zirbenweg am Patscherkofel

Bei Innsbruck macht der Adlerweg eine Schleife und bildet so den Schwanz des imaginären Adlers der Wanderkarte. Mit der Seilbahn fährt man auf den Patscherkofel, den Hausberg der Innsbrucker. Von hier hat man einen guten Überblick über das Inntal, die Stadt Innsbruck und die Nordkette. Die Bergstation der Patscherkofelbahn ist Ausgangspunkt des Zirbenweges, der 13. Etappe des Adlerweges.

Der direkt oberhalb von Innsbruck zwischen Glungezer und Patscherkofel verlaufende Zirbenweg ist sieben Kilometer lang und führt durch die größten und ältesten Zirbenbestände Europas. Die Wanderung weist keine größeren Höhenunterschiede auf und ist für jede Altersgruppe geeignet. Am Alpengasthof Boscheben zweigt ein Weg zum Gipfel des Patscherkofel ab. Auf der gesamten Strecke hat man eine herrliche Aussicht auf das Inntal, auf die Städte Hall und Innsbruck, die Nordkette mit dem Hafelekar. Die Zirben kann man auch verkosten: in Form eines Zirbenschnapses, den der Wirt der kleinen Glas-Alm mit frischen Zapfen dieser Kiefernart angesetzt hat.

Blühende Alpenpracht

Gleich neben der Bergstation ist der ein Hektar große Alpengarten der Universität Innsbruck angelegt. Er ist der höchstgelegene botanische Garten Österreichs. Zahlreiche Alpenpflanzen und natürlich vorkommenden Vegetationstypen wie Hochwald, Zwergstrauchheide oder Hochstaudenflur, die schon Jahrzehnte lang eingezäunt sind, konnten nur hier vor der ansonsten starken Beweidung geschützt werden.

Schatzsammlung Ambras

Die kulturhistorische Bedeutung von Schloss Ambras ist untrennbar mit der Persönlichkeit Erzherzog Ferdinands II. (1529 bis 1595) verbunden, der als echter Renaissancefürst die Künste und Wissenschaften förderte. Der Spanische Saal mit einer Porträtgalerie der Tiroler Landesfürsten dient heute auch als Konzertsaal für Alte Musik. Im Hochschloss befanden sich zu Ferdinands Zeiten die Wohnräume. Heute ist dort auf drei Stockwerke verteilt die Habsburger Portraitgalerie zu sehen. Ausgestellt sind mehr als 200 Bildnisse, unter ihnen wertvollste Arbeiten bekannter Künstler wie Lukas Cranach, Tizian und Diego Velásquez.

Erzherzog Ferdinand II. begründete die prachtvollen Ambraser Sammlungen, zu deren Unterbringung er im Bereich des Unterschlosses eine nach modernsten Kriterien konzipierte Museumsanlage errichten ließ. In der heutigen Ausstellung wird versucht, des Erzherzogs Kunst- und Wunderkammer, seine Heldenrüstkammer und Rüstkammern sowie sein Antiquarium zu rekonstruieren.

Für die Geschichte des Sammlungswesens ist die Ambraser Kunst- und Wunderkammer als einzig am Ort erhaltene manieristische Kunstkammer von unschätzbarem Wert. Interessant ist das spezifische Ordnungsprinzip des Gründers, das auch heute wieder verwendet wird. Objekte, die aus demselben Material gefertigt waren, wurden unabhängig von Herkunft und Thema jeweils in einem Kasten vereint. Die mittlerweile berühmte Saliera von Cellini war ursprünglich auch hier untergebracht.

Innsbruck - Landeshauptstadt und Touristenziel

Die Landeshauptstadt Innsbruck ist mit rund 120.000 Einwohnern das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Tirols und vermehrt Ziel vieler Städtereisenden. Zweimal - 1964 und 1976 - wurden hier die Olympischen Winterspiele abgehalten. Das Zentrum der schönen spätmittelalterlichen Altstadt ist das Goldene Dachl von Niklas Türing aus dem Jahre 1500. Unter den 2.657 vergoldeten Kupferschindeln öffnet sich die Loggia, in der sich die höfische Gesellschaft der Habsburger und ihrer Verwandten zu versammeln pflegte.

Monumentales Kaisergrab

Kaiser Maximilian I. hat Tirol geliebt, es war sein Jagdrevier und dank der Silberbergwerke seine unerschöpfliche Geldquelle. Er wollte im Gedächtnis der Menschen bleiben und hat dies in Innsbruck durch das Goldene Dachl, das Zeughaus und sein Grabdenkmal in der Hofkirche geschafft. Das monumentale Kaisergrabdenkmal ist Zeugnis einer europäischen Hofkunst. Der Sarg ist jedoch leer - Kaiser Maximilian ruht in Wiener Neustadt, unter dem Altar der Burgkapelle in einem schmucklosen Grab. Das Grabdenkmal besteht aus einem Hochgrab mit der Figur des knieenden Kaisers und vierundzwanzig Reliefdarstellungen seiner Taten am Sarkophag sowie achtundzwanzig überlebensgroßen Statuen seiner Ahnen zwischen den Pfeilern des Schiffes und am Eingang des Chores. Im Volksmund wird die Hofkirche der dunklen Figuren wegen auch Schwarzmander-Kirche genannt.

Neues Wahrzeichen der Stadt

Weithin sichtbar und eng mit der Geschichte der Stadt verknüpft, ist die Schisprunganlage Berg Isel. 2001 wurde die alte Olympiaanlage vollständig erneuert. Entworfen von der Stararchitektin Zaha Hadid, entstand ein Stück zeitgenössischer Architektur, das mehrfach ausgezeichnet wurde.

Karwendel - Ort der Ruhe

Das Karwendelgebiet nördlich von Innsbruck war eines der Jagdreviere von Kaiser Maximilian. Immer schon galt das Karwendel als Fluchtort in die Ruhe und die Einsamkeit. Die Wanderkarte des Alpenparks Karwendel listet 42 verschiedene Touren auf - von leichten Wanderwegen bis zu anspruchsvollen Alpintouren.

Olympiaregion Seefeld

Die Olympiaregion Seefeld mit ihren fünf Orten Leutasch, Mösern, Reith, Scharnitz und Seefeld liegt zwischen dem Alpenpark Karwendel im Osten und dem Wetterstein im Norden. Einen Höhepunkt des Sommers bildet der Blumenkorso, bei dem mehr als hunderttausend Blüten zu phantastischen Gebilden gesteckt werden. Seefeld hat sich in der Nachkriegszeit vom armen Bauerndorf zu einem Mitglied der "Best Of The Alps" entwickelt, jenem Club, dem unter anderen auch St. Moritz, Zermatt und Lech am Arlberg angehören. Heute leben hier 2.800 Menschen, fast alle arbeiten in der Tourismus-Branche.

Isar-Ursprung - Reichhaltige Pflanzenwelt

Von Scharnitz im westlichen Karwendel führt eine Forststraße durch ein wunderbares Gebirgstal, das Hinterautal, ins Zentrum des Karwendelgebirges und zu den Isarquellen. Der Isar-Ursprung gehörte stets zum Gemeindegebiet von Scharnitz, doch gingen über dessen genaue Lage die Meinungen seit alters her sehr auseinander. Josef Draxl ist so etwas wie der Hüter der Isarquellen. Er hegt den Isarursprung, der auf seinem Grund liegt mit großer Leidenschaft und ist begeistert über die reichhaltige Pflanzenwelt. Draxl:

"Im Quellbereich gibt es allein an die 20 Weidensorten. Hier wachsen auf engstem Raum Buche, Ahorn, Wildrosen, Blaubeeren und Preiselbeeren."

Stolz ist Draxl auf sein Schulprojekt, das den an der Isar lebenden Kindern den Lebensraum des Flusses näher bringt. Rasch wächst die junge Isar in ihrem Lauf durch das Hinterautal zu einem Fluss, den man auch sportlich bewältigen kann. Kurz nach Scharnitz verlässt die Isar Österreich,"in einem absolut sauberen Zustand", wie die Einheimischen sagen.

Ganghoferland

Die 16. Etappe führt in Ludwig Ganghofers Jagdparadies. Der leidenschaftliche Jäger trennte sich jeden Herbst nur schwer von seinem Haus im Gaistal und schrieb:

"Weiß blinkt der Berge Kette - Das Jahr ist aus, wir ziehen heim - Zum Ruß und Rauch der Städte."

Entlang der Leutschacher Ache gelangt man zum ehemaligen Schulhaus, das nun als Ganghofer Museum den Aufenthalt des Schriftstellers in Leutasch dokumentiert.

Ludwig Ganghofer lebte von 1855 bis 1920 und war der wohl meistgelesene und meistverfilmte deutschsprachige Schriftsteller seiner Zeit. Er verbrachte beinahe 20 Jahre seines Lebens überwiegend in seinem Jagdhaus "Hubertus" im Gaistal. Heute ist man stolz auf den berühmten Jagdpächter. Anfangs war er den Leutaschern ein Dorn im Auge. Er galt als Ausländer und Intellektueller. Es gab heftige Demonstrationen der Bauern und eine jahrelange Auseinandersetzung um das Jagdrecht. Dann erkannten die Leutascher den Wert des prominenten Arbeitgebers. Ganghofer war ein manischer Vielschreiber und verfasste im Haus "Hubertus" einen guten Teil seiner Werke, darunter sein bekanntestes, "Das Schweigen im Walde". Der Erfolg seiner "Hochland-Romane" und seine zahlreichen Gäste waren der Auslöser eines ersten sanften Tourismus im Tal.

Das Jagdhaus war ein beliebter Treffpunkt der Künstlerprominenz um 1900: Hugo von Hofmannsthal, Richard Strauss, der Dirigent Bruno Walter, der Sänger Leo Slezak, mitunter das ganze Wiener Burgtheaterensemble waren hier zu Gast, neben vielen anderen berühmten Persönlichkeiten - zu seinen Freunden zählten Johannes Brahms, Johann Strauß Sohn, Rainer Maria Rilke, Gerhard Hauptmann, Thomas Mann und - Kaiser Wilhelm II.. Ganghofer habe, so wird erzählt, seine Gäste immer wieder auf die Tiere des Tales aufmerksam gemacht. Uns macht Jäger Hans Neuner auf den selten gewordenen Steinadler aufmerksam:

"Die meisten Tiroler Adlerhorste sind belegt, derzeit sind sie auch beflogen."

Mieminger Kette bis Zugspitzmassiv

Eingebettet in einem weiten, sonnigen Talkessel, umgeben von den gewaltigen Gebirgsmassiven der Miemingerkette sowie des Zugspitzmassives liegt Ehrwald, ein typisches Tiroler Gebirgsdorf, das auf seine Tradition und seine herrliche Natur baut. Unsere Route führt uns von Ehrwald mit dem Sessellift auf die Ehrwalderalm. Von dieser wandern wir zum Iglsee auf 1.530 m, dann geht es durch den Wald, leicht ansteigend zur Seebenalm und zum Seebensee auf knapp 1.700 m. Der traumhaft gelegene Bergsee wird umrahmt von Almen und Bergen. Eine Postkartenidylle.

Die 17. Etappe des Adlerweges führt von Ehrwald weiter nach Lermoos. Ein Teil des Weges führt über die alte Römerstraße "Via Claudia Augusta", der unter Kaiser Claudius 46 n. Chr. errichteten Verbindung zwischen Italien und dem Alpenvorland. Im Hintergrund immer wieder zu sehen ist die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg. Von der oft beschworenen Feindschaft zwischen Mountainbikern und Wanderern ist hier nichts zu spüren. Im Gegenteil.

Nächster Abschnitt: Von der Grubigalm führt der Wanderweg auf den Grubigstein. Ein Motivationsschub für weniger wanderwillige Kinder ist die Aussicht auf den Streichelzoo. Vom Grubigstein hat man aus der Adlerperspektive einen Blick über die nächsten Etappen im Tal.

Zieletappe Lechtal und Arlberg

Eine der letzten Etappen des Adlerweges führt durch den Talboden und die Wiesen entlang dem Lech. Der Lech ist einer der letzten Freifließenden Flüsse Europas. Er sucht sich je nach Wasserführung seinen eigenen Lauf und lagert immer wieder große Schottermassen um. So schafft er Lebensraum für selten gewordene Pflanzen und Tiere. Die Route wechselt einige Male die Uferseite, damit die Wanderung nicht allzu eintönig wird.

Wasserfälle bieten Abwechslung und sind bei der Rast ein willkommenes Schauspiel. Im Lechtal bemühen sich die Dörfer das historisch gewachsene Ortsbild und alte Bauernhäuser als Zeichen der örtlichen Kultur zu pflegen und zu erhalten. Manche dieser uralten Bauernhäuser sind zu vermieten und bieten rustikale Wohnverhältnisse des vorigen Jahrhunderts. Ein absolutes Muss für Naturgenießer sind die stillen Lechtaler Seitentäler. Über die Lechtaler Alpen führt der Wanderweg weiter nach St. Anton am Arlberg, wo er endet. Oder auch beginnt. Denn man kann ja die Adlerschwingen auch von West nach Ost erwandern.

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