Dokumentation

Portugal - Wildnis zwischen Land und Ozean

Das raue Festland, die vulkanischen Inseln, der geheimnisvolle Ozean - Portugal bietet mit seiner atemberaubenden Kulisse die Bühne für ein beispielloses Naturschauspiel.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 28.03.2025
Ton
AD

Die Dokumentation von Gernot Lercher führt in einen Natur- und Lebensraum, der überraschende Entdeckungen zulässt und spannende Abenteuer verspricht: Das Festland, die Inseln, das Meer - sie bilden die faszinierende Kulisse für ein beispielloses Naturschauspiel an der Schwelle zwischen dem Alten Kontinent und der unendlichen Weite des Atlantischen Ozeans. Noch vor wenigen Jahrhunderten war Portugal für Abenteurer und Seefahrer Ausgangspunkt für Reisen ins Ungewisse und später, nach Monaten und Jahren auf Hoher See, ein rettender Hafen. Bis heute hat dieses Land am Rande Europas nichts von dieser Faszination verloren.

Ein Bild von Klippen
Klippen an der Westküste Portugals

Im Norden Portugals mit seinen steil aufragenden Gebirgszügen jagen die wilden Garrano-Pferde, die einst portugiesische Eroberer auf Schiffen in die Neue Welt begleitet haben, noch immer über die Hochflächen. Während im Süden, an der Algarve, eine der größten Seepferdchen-Kolonien um ihren Lebensraum kämpft. Touristen auf ihren lauten Jet-Bikes und Booten kommen den zierlichen Wesen mittlerweile viel zu nahe. "Uns war es ein Anliegen, in diesem Film auch das Spannungsfeld zwischen Zivilisation und unberührter Natur darzustellen", sagt Regisseur Gernot Lercher. "Unser Kameramann Nuno Sá, einer der besten Unterwasserkameraleute der Welt, hat sich sprichwörtlich auf ‚Augenhöhe' mit den Seepferdchen begeben und beobachtet, welcher Gefahr sie ausgesetzt sind. Die Touristen werfen Anker in Seegrasfelder und zerstören damit den wichtigsten Lebensraum der kleinen Tiere."

Ein Weißstorch steht in einem Nest, im Hintergrund unscharf eine felsige Küstenlandschaft
Hoch über der Meeresbrandung auf Klippen nisten hier die Weißstörche

Indessen ringen die Elemente in Portugal wie in kaum einem anderen Land um die Vormachtstellung. Denn während die höchsten Meereswellen der Erde an die Küsten krachen und sie wie ein Kunstwerk formen, wüten Sommer für Sommer, angetrieben von heißen Winden, hunderte Waldbrände im Inneren des Landes.

Die Eukalyptuswälder, die einst von Diktator Antonio Salazar zur Belebung der Holzindustrie gepflanzt wurden, brennen wie Zunder und hinterlassen Feuerwüsten. Dagegen werden Korkeichen Jahrhunderte alt. Ihr Korkmantel schützt sie vor Feuer. Die Eichen beherbergen deshalb auch Nester von Weißstörchen, wenn diese nicht einen noch exklusiveren Ausblick genießen wollen - an Portugals Westküste nisten die einzigen Weißstörche der Welt nämlich auf Klippen, hoch über der Meeresbrandung.

Eine Mönchsrobbe schwimmt im Wasser
Weltweit gibt es nur noch 300 Mönchsrobben.

Von hier aus führt die filmische Entdeckungsreise weiter in den Westen, hinter den Horizont, auf die portugiesischen Inseln, unter anderem auf die Azoren, wo Blauwale kreuzen, während Delphine gemeinsam mit Gelbschnabelsturmtauchern Jagd auf Sardinen machen. Auf seiner filmischen See- und Landkarte hat Regisseur Gernot Lercher auch die kleine, unwirtliche Insel Desertas eingezeichnet. (Bild ganz oben)

Die lebensfeindliche Felswüste im Meer vor Madeira hat zwei besonders seltene Lebewesen zu Nachbarn gemacht. Die vom Aussterben bedrohte Mönchsrobbe, von der es weltweit nur mehr 300 gibt. Hier, unmittelbar vor der unzugänglichen Küste, hat eine kleine Kolonie einen geschützten Rückzugsort gefunden. Nur wenige Höhenmeter entfernt, am Hochplateau, das der Marsoberfläche ähnelt, herrscht Europas größte Wolfsspinne. 5.000 dieser Riesenspinnen mit einer Spannweite von 14 Zentimetern sind sich hier ihrer Vormachtstellung in der Nahrungskette sicher. Wehe, wenn ihnen eine Eidechse zu nahe kommt.

Ein Bild von einem Chamäleon, das auf einem Ast sitzt
Auch Chamäleons gehören zu den Bewohnern der portugiesischen Künstenlandschaft

Regisseur Gernot Lercher zur Produktion: "Ich hoffe, die Vielfalt der portugiesischen Tier- und Naturwelt und die atemberaubenden Landschaften an der Schwelle unseres Kontinents werden unsere Zuschauerinnen und Zuschauer ähnlich überraschen wie auch mich. Ich kannte das Land bisher auch nur als Tourist, umso dankbarer bin ich, dass ich durch diesen Film auch abgelegene und schwer zugänglich Orte kennenlernen und nun für das ‚Universum'-Publikum spektakulär vorstellen durfte."

Lercher und seine Kamerateams besuchten auch die historischen Jagdgründe der portugiesischen Könige. Die Monarchen hatten ihr Revier mit einer fünf Meter hohen und 16 Kilometer langen Mauer "umzäunt". Hier gab es für Jagdwild kein Entkommen. Umso schöner, dass diese Mauern heute einen nahezu märchenhaften Naturpark eingrenzen, wo Hirsche und Wildschweine nun ein sicheres Revier gefunden haben. Vor den Toren Lissabons haben schließlich riesige Zugvögel-Schwärme ihr Quartier bezogen. So auch die größte Flamingo-Kolonie Europas, die im weitläufigen Tejo-Delta überwintert, anstatt nach Afrika zu fliegen. Denn auch hier ist genug Platz für sie: In einem buchstäblich weitreichenden Portugal - einer Wildnis zwischen Land und Ozean.

Eine Dokumentation von Gernot Lercher.

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