Dokumentation
Hermann Maier: Meine Heimat - Rund um den Hahnenkamm
Der Hahnenkamm, der Hausberg von Kitzbühel, ist Austragungsort des berühmtesten Schirennens der Welt. Hermann Maier, einer der erfolgreichsten Skirennläufer der Welt, hat hier Geschichte geschrieben.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar in
- D / CH / A
- Verfügbar bis:
- bis 18.07.2025
23-mal war er in Kitzbühel am Start, sechsmal hat er gewonnen. Für "Universum" geht Hermann Maier auf eine Entdeckungsreise abseits der Skipiste.
Hermann Maier kennt Kitzbühel und die Streif wie seine Westentasche. "Zu aktiven Zeiten waren Kitzbühel und die Streif schon immer etwas Besonderes für mich. Wobei die Beziehung mit meiner Absage vor den Olympischen Spielen 1998 etwas holprig begann. Harmonischer wurde sie erst später und ich konnte hier ein paar meiner schönsten Erfolge feiern - wie zum Beispiel den anlässlich meines Comebacks nach dem Motorradunfall 2003", erzählt der 42-Jährige. Herman Maier war in Kitzbühel nicht weniger als 23-mal am Start - die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Schönheit der Berge hat er aber nur teilweise kennengelernt. "Auf der Streif selbst durfte ich als Skirennfahrer mit jedem Winkel, jeder Unebenheit und ihren ganzen Tücken Bekanntschaft machen. Schon da hat mich allerdings auch die Umgebung interessiert - weshalb ich manchmal ein bisschen länger besichtigt habe als andere. Diese Kenntnisse konnte ich jetzt, anlässlich der 'Universum'-Produktion vertiefen. Und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass mich die herrliche, vielfältige Natur in der Kitzbüheler Region sehr fasziniert hat."
Die Kitzbüheler Alpen erstrecken sich vom Wilden Kaiser im Norden bis zu den Hohen Tauern im Süden. Im Sommer sind die einladenden Grasberge der Lebensraum vieler tierischer Alpenbewohner. Im Winter thronen die Schneemassen auf den Gipfeln - und selbst dann gibt es Leben. Die unterschiedlichen Strategien einzelner Tierarten, ihre besonderen Sinnesleistungen und spezifischen Anpassungen stehen im Mittelpunkt von " Rund um den Hahnenkamm mit Hermann Maier". Diese besonderen Fähigkeiten werden von Hermann Maier unter die Lupe genommen.
Vergleich Hermann Maier - Grasfrosch
Wie weit würde der einstige Skistar springen, hätte er die Sprungkraft eines Frosches? Ein ausgewachsener Grasfrosch springt etwa zwei Meter weit, ein Frosch aus Neuguinea schafft sogar das 46-fache seiner Körperlänge. Dementsprechend müsste Hermann Maier circa 80 Meter weit springen können. Eine Computeranimation mit dem Olympiasieger vergangener Tage zeigt, wie viele gefährliche Abschnitte sich Maier während seiner aktiven Zeit auf der Streif erspart hätte. Der Biologe Erich Eder berichtet aber auch, dass Frösche keinen vollständig getrennten Blutkreislauf wie etwa Menschen, Säugetiere oder Vögel haben. Daher schaffen die Amphibien nur fünf bis zehn Sprünge hintereinander - dann müssen sie vor Erschöpfung stoppen. Mit der Ausdauerleistung eines Hermann Maier können sie also nicht mithalten. Etwas Abschneiden würde sich Maier dafür gerne vom Sehvermögen eines Adlers. Der erkennt ein Murmeltier aus bis zu 2.000 Metern Entfernung und kann zudem blitzschnell umschärfen. Der Mensch wäre mit dieser Fülle an Bildinformationen überfordert.
Zu den absoluten Lieblingstieren von Hermann Maier zählt die Gams, verewigt im Wappen der Stadtgemeinde Kitzbühel. Das Geschick der Gams, die Selbstsicherheit im steilen Gelände, faszinieren den ehemaligen Spitzensportler seit jeher: "Gämsen zeigen, was man auf der Streif am dringendsten benötigt: Mut. Denn gut Ski zu fahren bringt auf dieser Strecke nichts. Entscheidend ist da vor allem Entschlossenheit und Selbstvertrauen." Die Gämsen stellen ihre Kletterkünste am Wilden Kaiser unter Beweis, am Hahnenkamm zeigen sie ihre Anpassungsfähigkeit. Hier leben sie das ganze Jahr über im Wald - und mit etwas Glück lassen sie sich auch von der Bergbahn aus beobachten. Das Kitzbüheler Horn, östlich vom Wilden Kaiser, bildet Jahr für Jahr die Königsetappe der österreichischen Radrundfahrt. Pflanzenliebhaber kennen den berühmten Alpengarten, in dem alpine Schätze aus der ganzen Welt gedeihen. Hier begibt sich Hermann Maier gemeinsam mit der Wanderführerin Susi Cufer auf die Suche nach kostbaren Kräutern und Raritäten.
Als Jugendlicher war Hermann Maier von einem ganz besonderen Gipfel fasziniert - vom Hochtor bei Jochberg. Damals bestaunte er den Gipfel aus der Ferne - von Saalbach aus, im Nachbarbundesland Salzburg. In "Rund um den Hahnenkamm mit Hermann Maier" fährt Maier nun mit dem Rad auf das Hochtor.
Dabei begegnet er Murmeltieren und genießt die einzigartige Landschaft rund um den Torsee. Nicht weit von dort liegt die Sintersbacher Hochalm. Dort weiden im Sommer 110 Haflinger, betreut von der Haflinger-Züchterin Elisabeth Leitner. Seit 35 Jahren verbringt Leitner jeden Sommer auf der Alm. Sie kennt die Eigenheiten jeder Stute und ihrer Fohlen. Hermann Maier ist von der Schönheit der Alm und von dem freundlichen Wesen dieser robusten Kleinpferderasse sichtlich angetan.
Ruhe abseits des Rennspektakels
Mit dem Herbst kehrt rund um den Hahnenkamm spürbar Ruhe ein. Die Überganszeiten vom Winter in den Frühling oder vom Herbst in den Winter schätzt Regisseurin Barbara Puskás besonders. "Jetzt kann man viele kleine Veränderungen in der Natur beobachten und man ist meist allein auf den Bergen." Ganz anders im Jänner. Während des Hahnenkammrennens verwandelt sich Kitzbühel in ein Mekka des Skisports. Aus aller Welt strömen Zehntausende Fans herbei. Hermann Maier stand jahrelang im Mittelpunkt des Spektakels. Jetzt genießt er die Ruhe abseits des Geschehens. Gemeinsam mit Susi Cufer unternimmt er eine Skitour auf das Kitzbüheler Horn und zieht die erste Skispur in den Neuschnee.
Entstanden ist "Rund um den Hahnenkamm mit Hermann Maier" durch die Arbeit eines engagierten Teams rund um Regisseurin Barbara Puskás. So eindrucksvoll die gewaltige Naturkulisse Kitzbühels und des Umlands auch ist, so schwierig gestalteten sich die Dreharbeiten mitunter. "Der Hochsommer ist hier in den Bergen extrem kurz, jeder warme Sonnentag ist ein Geschenk", sagt Puskás. "Aufgrund der unsicheren Wettersituation mussten wir geplante Dreharbeiten im vergangenen Jahr mehrmals verschieben."