Dokumentation
Unsere wilde Schweiz: Das Oberengadin (1)
Die Landschaft um die Engadiner Seenplatte bietet mehrere Superlative.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar in
- D / CH / A
- Verfügbar bis:
- bis 03.12.2024
Die höchste Schifffahrtslinie Europas, die grösste Steinbockpopulation der Schweiz, die ältesten Zirbelkiefern Graubündens.
Auf dem Weg dorthin geht es 200 schroffe Höhenmeter den Malojapass nach oben - nur abwärts geht es vorerst nicht. Stattdessen gibt es ein Hochplateau mit vier eindrucksvollen Seen inmitten einer bombastischen Bergwelt mit steil aufragenden Gipfeln.
Obwohl das Wetter es nicht vermuten lässt, bestehen die Engadiner darauf, die Schnittkante zwischen Afrika und Europa zu sein. So verblüffend das klingt, plattentektonisch gesehen stimmt es. Hier stossen die afrikanische und die eurasische Kontinentalplatte aufeinander. Als sie sich einst entschlossen zu kollidieren, haben sie die Berge aufgeschoben, und es kam zu der sogenannten Blattverschiebung, die noch heute dafür sorgt, dass es hinter dem Malojapass erst sechs Kilometer später wieder ins Tal geht. Dazwischen liegen die vier Seen. Mit ihren knapp 10 000 Quadratkilometern Fläche sind sie von grosser Bedeutung für den Wasserhaushalt, für das Klima und auch als reichhaltige Ökosysteme.
Rund um die Seen und auf den höher gelegenen Bergwiesen, Hochmooren oder Gipfelfelsen tummelt sich alles, was in der Alpenflora und -fauna Rang und Namen hat: Enzian und Edelweiss, Steinbock und Murmeltier, jahrhundertealte Zirbelkiefern. So kurz der Sommer hier ist, so gewaltig weiss er sich zu inszenieren: eine Symphonie aus Farben und Formen. Orgien aus dem plötzlich explodierenden Grün der Almen, gesprenkelt mit der weiss schäumenden Gischt schmelzwasserführender Wildbäche.
Auch in Sachen Wetter wird an einem Tag schon mal das ganze Repertoire aufgefahren: Sonnenstrahlen im Morgennebel, gleissendes Mittagslicht, abgelöst von plötzlich aufziehenden spektakulären Wolkenformationen und wildem Gewitter. Alles zusammen ein Naturschauspiel, das schon Philosophen, Dichter und Maler beflügelte, die die Oberengadiner Seenplatte immer wieder bereisten und in dessen Licht und Farben sie Inspiration und Frieden fanden.