Dokumentation
Wasserreich – Vorarlbergs Bäche, Seen und Wasserfälle
Wasser ist für Vorarlberg der wichtigste Bodenschatz. Die Dokumentation zeigt, wie in der regenreichen Region Seen, Bäche und Wasserfälle die Landschaft prägen und welche Umweltgefahren drohen.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 17.04.2025
Ist der Wasserreichtum auch in Zeiten des Klimawandels gesichert? Welchen Bedrohungen ist das Lebenselixier ausgesetzt? Expertinnen und Experten aus Umweltinstituten, Biologinnen, Naturführer und Wasserfreunde kommen zu Wort.
In Bregenz regnet es doppelt so viel wie im verregneten London. Vorarlberg liegt in einer der niederschlagsreichsten Regionen Europas. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt stolze 1900 Liter auf einen Quadratmeter. Im Jahr 2024 werden nach Schätzungen wahrscheinlich rekordverdächtige Mengen erreicht.
Das hängt mit der Topographie und der geologischen Zusammensetzung des Gebirges am Nordrand der Alpen zusammen. Westwetterlagen sind prägend. Zusätzlich zu den "normalen" Niederschlägen wird mit den Stürmen Wasser aus dem Bodensee ins Landesinnere gebracht, das dort an den Bergen als Niederschlag zu Boden fällt.
Das Gebirgsland zwischen Deutschland und der Schweiz ist klein; auf nur 2.500 Quadratkilometern verfügt Vorarlberg über ein großes Grund- und Quellwasservorkommen.
Fast 4.000 Fließgewässer werden verzeichnet, und es sind 600 natürliche Seen bekannt, von denen viele aufgrund ihrer winzigen Ausmaße kaum Beachtung finden. Die Gewässer prägen das Landschaftsbild, vor allem in den alpinen Hochlagen und Gebirgstälern.
Imposant sind die Wasserfälle, besonders im Frühjahr nach der Schneeschmelze. Das Wasser sprudelt üppig aus Felsen und Wiesen, und der Wasserreichtum wird augenscheinlich.
Ein Prozent des Niederschlags in Vorarlberg reicht aus, um die Wasserversorgung der rund 400.000 Menschen plus ihrer Gäste in den Tourismusregionen sicherzustellen.
Interessant ist, dass der Niederschlag teilweise mehrere Jahre unterirdisch in Quellen verborgen bleibt, ehe er wieder an die Oberfläche tritt. Das ist eine wichtige Ressource für die Trinkwasserversorgung bei oberirdischer Verunreinigung.
Kristallklares Trinkwasser ist auch in einem wasserreichen Land keine Selbstverständlichkeit. Umfassende Kontrollen liefern Sicherheit. Von den Quellen bis zum Bodensee. Millionen Menschen in Deutschland und der Schweiz trinken Wasser aus dem Bodensee. Über Leitungen sind Wasser-Zentren verbunden, und das seit über 60 Jahren. Neu ist, dass das Wasser aus dem Dreiländer-See als Energiequelle genutzt wird. Dafür wird Seewasser entnommen und entweder gekühlt oder geheizt.
Die Universität Konstanz kühlt so seit Jahren schon ihre Hörsäle - CO2 neutral und somit klimaschonend. Im Bodensee bedroht die Quagga-Muschel Fischbestände. Sie ist wegen der Besiedelung der Rohrleitungen im Visier von Forschungen und Behörden.
Das Leben in Bächen und kleinen Seen ist Indikator für die Intaktheit der Natur. Krebse und eine Vielfalt an Kleinstlebewesen sind dort anzutreffen. In aufwändigen Verfahren werden regelmäßig Untersuchungen der Gewässer durchgeführt. Das Trinkwasser ist zum großen Teil in Vorarlberg völlig unbehandelt. Neue Messmethoden haben kritische Substanzen in Gewässern nachgewiesen, die sich kaum mehr natürlich abbauen: Fluorchemikalien, die sogenannten PFAS. Erschreckend ist, dass selbst in entlegenen Bergseen PFAS nachgewiesen wurden. Die Kläranlagen rüsten auf, um diese Stoffe herauszufiltern.
Eine Dokumentation von Raphaela Stefandl