Dokumentation
Wildes Wasser, blanker Fels - Nationalpark Gesäuse
Tief in die Ennstaler Alpen eingeschnitten erstreckt sich die größte Felsschlucht Europas - das Gesäuse. Dieses steirische Naturparadies an der Grenze zu Oberösterreich ist der jüngste und mit mehr als 11.000 Hektar der drittgrößte Nationalpark Österreichs.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 15.02.2025
Dieses steirische Naturparadies an der Grenze zu Oberösterreich ist der jüngste und mit mehr als 11.000 Hektar der drittgrößte Nationalpark Österreichs. Außerdem erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer, wie die Berge erstmals bestiegen und das Kalksteinlabyrinth Schritt für Schritt entdeckt, erforscht und besiedelt wurden.
Das "G'seis", wie die Einheimischen das Gesäuse nennen, ist eine Welt wilden Wassers - der Enns - zwischen senkrecht aufragenden Steilwänden, Furcht erregenden Kalkmauern und bizarren Felsgestalten. Nirgendwo in den Alpen liegen Wasser, Wald und Fels so steil übereinander, ragen Felswände senkrecht dermaßen hoch aus dem Boden und bricht sich das Brausen der Katarakte in einem stärkeren Echo als hier. "Heute ist alles klar, übersichtlich und vermessen, aber noch vor einigen hundert Jahren galten weite Teile des Gesäuses als finstere, undurchdringliche, ja geradezu unheimliche Wildnis", erklärt Michael Schlamberger, "doch je mehr wir uns mit der Natur dieser Berge auseinander gesetzt haben, desto faszinierender wurde die Geschichte ihrer Erforschung und Erschließung."
Zentrum der Wissenschaft - Benediktinerstift Admont
Am Eingang des Gesäuses und im Mittelpunkt der Geschichte steht ein ehemals bedeutendes Zentrum der Wissenschaft, das weltberühmte Benediktinerstift Admont. Hinter seinen dicken Mauern verbirgt das Stift die größte Klosterbibliothek der Welt. Gemeinsam mit dem Historiker Josef Hasitschka haben die Filmemacher unter 200.000 Büchern und zahllosen Schriften längst vergessene Dokumente ausgegraben, die von der abenteuerlichen Entdeckung dieses einst so wilden Landstrichs berichten.
"Diese Bibliothek mit ihren unzähligen vergilbten Dokumenten ist wie eine Zeitmaschine, in der die Geschichte lebendig wird. Es waren berührende Momente, als alte Originalhandschriften wieder ans Licht gebracht wurden, mit deren Hilfe wir dann auch unseren Film authentisch und detailgetreu erzählen konnten", freut sich Produktionsleiterin Rita Schlamberger, die auf genaueste Recherchen in diesem Film besonderen Wert gelegt hat.
Mönche als Erstbesteiger der Gesäuse-Gipfel
Als das Zeitalter der Forschung und Erschließung in den Alpen begann, waren es nicht wagemutige Bergsteiger, die als Erste die Gipfel des Gesäuses bestiegen, sondern Mönche des Stiftes Admont.
Diese begannen bereits Anfang des 19. Jahrhunderts, die Tier- und Pflanzenwelt dieser Berge zu erforschen. Einige der Wissenschafter in "Kutte und Nagelschuh" wurden berühmt, wie Pater Gabriel Strobl, der im Gesäuse eine der größten Insektensammlungen der Welt zusammentrug.
Klettermythos Gesäuse
Um die Erstbesteigungen und Abenteuer der Mönche authentisch nachzuvollziehen, musste teilweise in extrem schwierigem Gelände gedreht werden. "Da kommen wir mit dem gesamten Filmteam nie hinauf, war mein erster Gedanke, als wir am Fuß der Steilwände standen", erinnert sich Michael Schlamberger beeindruckt vom Klettermythos Gesäuse.
"Nicht umsonst hat das Gesäuse Alpingeschichte geschrieben, denn hier wurde das Extremklettern der Wiener Schule praktisch erfunden. Das war während der Zeit der Weltwirtschaftkrise und die damaligen Kletterpioniere waren dementsprechend schlecht ausgerüstet. Von den Bauern bekamen sie oft alte, ausgediente Hanfseile und tragische Unfälle waren nicht selten."
Die "Universum"-Dokumentation stöbert mit dem Historiker Hasitschka in alten Schriften, klettert auf den Spuren der Mönche auf die höchsten Gipfel, überfliegt das Gebirge, durchmisst die Schluchten und erzählt eine Naturgeschichte im doppelten Sinne: Zum einen die Saga des Gesäuses im Laufe der Jahrhunderte und zum anderen eine Geschichte über das abenteuerliche Leben der Tiere und Pflanzen zwischen Fluss, Steilwänden und Gipfeln.