Dokumentation

Zwischen Wolf und Klimawandel - Tiroler Almen unter Druck

Der Lebensraum Alm verändert sich: Wölfe und Bären kehren in den Alpenraum zurück und bedrohen Weidetiere. Die touristische Nutzung der heimischen Bergwelt ist in der Corona-Pandemie gestiegen.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 01.01.2025

Und der Klimawandel verschiebt die Baumgrenze: Almflächen wachsen zu, wenn sie nicht beweidet werden. In Tirol werden derzeit noch 2000 Almen bewirtschaftet, doch immer mehr Bäuerinnen und Bauern denken darüber nach, sie aufzugeben. Neue Strategien sind gefragt.

Kühe steigen einen schmalen Bergpfad hinab.
Der schmale Weg zur Zillertaler Bodenalm führt über 250 Jahre alte Steinstufen.
Quelle: ORF/Landesstudio Tirol

Eine Alm aufzulassen ist ein Tabu in Tirol, doch immer mehr Bäuerinnen und Bauern denken darüber nach. Derzeit werden noch 2000 Tiroler Almen bewirtschaftet, doch die Tendenz ist fallend. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Die sogenannten "großen Beutegreifer", also Bär und Wolf kehren in den Alpenraum zurück und reißen immer mehr frei im Gelände weidende Schafe. Bereits zu Beginn der Almsaison wurden 76 Schafrisse durch den Wolf per DNA-Analyse nachgewiesen.

Hirten zäunen im Gelände
Das Zäunen im alpinen Gelände ist für die Hirten eine Herausforderung.
Quelle: ORF/Landesstudio Tirol

Die Diskussion wird längst nicht mehr sachlich geführt. Die einen fordern den Abschuss der EU-weit streng geschützten Wölfe. Die anderen erkennen, der Wolf sei gekommen, um zu bleiben und fordern den Schutz der Schafherden mit Elektrozäunen und Herdenschutzhunden.

Die Nutzung des Lebensraumes birgt Konfliktstoff wie nie zuvor: Immer weniger Milchkühe werden auf die Almen getrieben, dafür nimmt die Zahl der E-Biker:innen und der Wanderer zu.

Die Hirtenhunde von Anita Gnigler springen aus dem Stand über den Weidezaun.
Die Hirtenhunde von Anita Gnigler springen aus dem Stand über den Weidezaun. Ob der Wolf sich davon abhalten lässt?
Quelle: ORF/Landesstudio Tirol

Die Alm ist ein Wirtschaftsraum für die Bauern und ein Sehnsuchtsort für die Gäste: was den Tourismus freut, stresst einige Tiere und es kommt zu gefährlichen Kuhattacken. Auch die Klimaerwärmung macht sich im Gebirge bemerkbar. Durch die höheren Temperaturen steigt die Waldgrenze nach oben und die Almflächen wachsen kontinuierlich zu, wenn nicht genug Tiere auf den Weiden grasen.

Die Tiroler Almen sind massiv unter Druck. Teresa Andreae hat mit ihrem geländegängigen Team mehrere entlegene Almen besucht und mit Bauern und Bäuerinnen, Hirt:innen, Jäger:innen und anderen Expert:innen gesprochen.

Ein Ferkel auf der Oberbrunnalm im Karwendelgebirge.
Auf der Oberbrunnalm im Karwendel fühlen sich die Almschweine wohl.
Quelle: ORF/Landesstudio Tirol

Die ehemalige Buchhalterin Anita Gnigler tut als Hirtin alles für ihre Schafe. Sie versucht, dem Wolf mit einem aufwendigen Herdenschutzprogramm im Arlberggebiet zu trotzen.

Auf die Zillertaler Bodenalm klettern sportliche Kühe über steile Steinstufen aus der Barockzeit in die Höhe und im Karwendel versucht es ein Bauer mit Schweinen auf der Alm. Das Leben im Hochgebirge verändert sich und neue Strategien sind gefragt.

Eine Dokumentation von Teresa Andreae

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