Dokumentation
Wildes Deutschland: Der Kaiserstuhl
Im Sommer sind es über 60 Grad am Boden. Vielen Tieren ist das zu heiß. Nur wahre Hitzespezialisten halten das aus. Ihre Heimat ist ein Vulkanhügel am Oberrhein: der Kaiserstuhl.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 25.06.2025
Dieses Klima lockte schon in einer Warmzeit vor 8000 Jahren schillernde Südländer vom Mittelmeer an. Als es dann wieder kälter wurde, überlebten sie wie Schiffbrüchige. So wurde der alte Vulkan zu einem Zentrum der Artenvielfalt mit einer einzigartigen Natur.
Doch im Frühling ist es echten Sonnenanbetern selbst dort noch nicht warm genug. Schmetterlinge heizen mit vielen Tricks ihre Körper möglichst schnell in der Sonne auf, um ins pralle Leben zu starten. Der Smaragdeidechsenmann sucht nach sechs Monaten Winterruhe dringend ein Weibchen - ein Weg mit vielen Hindernissen. Der Bienenfresser stopft seiner Erwählten nicht nur Bienen, sondern die halbe Insektenpracht des Kaiserstuhls in den Schnabel, bis sie ihn endlich erhört. Und für das Männchen der Gottesanbeterin ist die Paarung eine lebensgefährliche Mission.
Doch auch am Kaiserstuhl leben Tiere, die Hitze gar nicht mögen. Eine Familie Rotfüchse hat einen kühlen Bau in eine Lösswand gegraben und verlagert ihr Leben im Sommer ganz in die Nacht. Seitdem die Eltern sie nicht mehr füttern, versuchen die zwei Geschwister gemeinsam, sich ihren Platz im Leben zu erobern. Doch wenn sie nicht bald selbst Wühlmäuse fangen, verhungern sie.
Mit dem Klimawandel wird die Sommerhitze im Kaiserstuhl unerbittlich. Die Feldwespen kämpfen, dass ihre Larven im offenen Nest nicht gegrillt werden. Und die Zebraschnecken tun alles, dass sie auf dem heißen Boden nicht vertrocknen. Wie leben und überleben die Tiere des Kaiserstuhls an einem so warmen Ort in Deutschland?