Film
Girl Gang
Die 14-jährige Leonie ist ein Star im Netz und eine der erfolgreichsten Teen-Influencerinnen in Europa. Doch der anfängliche Hype und der schnelle Ruhm fordern bald einen hohen Preis.
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Der Dokumentarfilm Girl Gang von Susanne Regina Meures erlaubt einen Blick hinter die Kulissen der Sozialen Medien: Was ist echt und was ist Spiel, was ist Rolle, was Leben, was ist Arbeit und was ist Freizeit?
Die 14-jährige Leonie aus dem Osten Berlins erobert als Teen-Influencerin die Welt. Millionen von Followern liegen ihr zu Füßen, Firmen überhäufen sie mit ihren Produkten. Als Leonies Eltern das enorme wirtschaftliche Potenzial in ihrer Tochter erkennen, übernehmen sie kurz entschlossen ihr Management: Leonie soll ein besseres Leben haben, als sie es selbst hatten. Doch Leonies permanente Selbstbespiegelung und der gnadenlose Druck, Inhalte zu produzieren, hat eine Schattenseite, die das Adrenalin, der Ruhm und die kostenlosen Turnschuhe nicht ausgleichen können.
Die Regisseurin Regina Meures widmet sich einem Phänomen, das Menschen, die über 30 Jahre alt sind, meist nur ungläubig Staunen lässt: Alle paar Minuten postet Leonie ein kleines Video und gibt öffentlich bekannt, was an Hausaufgaben noch anfällt und worauf sie sich freut. Alles wirkt sehr natürlich. Durch die Kamera von Regina Meures können die Zuschauer verfolgen, wie hart die Jugendliche daran arbeitet, ihr normales Leben zu inszenieren. Das anfangs unbeschwerte Freizeitvergnügen artet in Stress aus.
Was heißt es für Leonie, wenn ihr ein Social-Media-Manager sagt, sie müsse "authentischer" werden? Authentizität muss anscheinend geübt werden.
Beim 37. DOK.fest München wurde der Film "Girl Gang" mit dem kinokino-Publikumspreis von 3sat und BR ausgezeichnet.