Film

Matter out of Place

Unser aller Abfall ist in die fernsten Winkel der Erde vorgedrungen, ist auf den Bergen und tief im Meer zu finden. Der Kampf gegen die Unmengen von Müll ist eine gigantische Aufgabe.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland , Österreich 2022
Datum:
Verfügbar in
D / CH / A
Verfügbar bis:
bis 01.01.2025
Ton
AD

"Matter out of Place" bezeichnet Gegenstände an Orten, die nicht ihre natürliche Umgebung sind. Nikolaus Geyrhalter findet sie auf den Reisen für seinen Dokumentarfilm rund um den Erdball zuhauf, sodass man die idyllischsten Orte neu zu sehen beginnt.

Totale eines Müllbergs. Im Bildhintergrund sind Berghänge mit Wiesen, Bäumen und Bepflanzungen zu sehen. Die Bergspitze liegt im Nebel.
Müllberg in der Nähe der nepalesischen Hauptstadt.

Mit seiner unverkennbaren Bildsprache aus präzise komponierten Aufnahmen folgt Nikolaus Geyrhalter den Massen an Müll quer über unseren Planeten und schafft dabei eindrucksvolle Tableaus, in denen der Müll als irritierendes Element unsere Sicht auf Landschaft verändert und Einblicke in Entsorgungsanlagen mit modernster Technik geboten werden, mit denen der Versuch unternommen wird, sich vom Müll zu befreien.

Mitten auf einem grünen Feld in der Schweiz hebt ein Bagger ein großes Loch aus und bringt eine Menge an Müll zum Vorschein: Metall, Plastik, Altglas, mehrere große Reifen. Sie wurden dort vor Jahrzehnten vergraben, was damals eine gängige Methode der Müllentsorgung war.

An einem Ort an der Küste Griechenlands, der auf den ersten Blick unberührt scheint, bringen Taucher säckeweise von Algen überwucherte Abfälle vom Meeresgrund an die Wasseroberfläche. Sichtbarer häuft sich der Müll an Stränden Albaniens, wo sich Freiwillige wie die "Volunteers for a clean homeland" durch die Massen von angespültem Unrat kämpfen.

Am Rand der Hauptstadt von Nepal kriecht eine lange Schlange überladener Lkws über schlammige Bergstraßen, um die aufgeladenen Abfälle der Stadt auf einen gigantischen Müllberg zu schütten. In einer modernen Müllverbrennungsanlage in Österreich verschwinden Lkw-Ladungen von Müll unterdessen in gewaltigen Schächten, um verbrannt und weiter deponiert zu werden.

An prestigeträchtigen Reisezielen wie auf den Malediven ist man bemüht, den sich anhäufenden Müll so gut es geht vor der Kundschaft zu verstecken. Mitarbeiter eines Luxusresorts sind rund um die Uhr damit beschäftigt, die langen weißen Sandstrände makellos erscheinen zu lassen. Der Müll wird per Boot auf eine entfernte Insel gefahren, wo er einfach in Brand gesetzt wird.

Totale einer verschneiten Berglandschaft. An der Unterseite der Gondel einer Seilbahn hängt ein Müllauto, das ins Tal gebracht wird.
Ein Müllauto wird per Lift täglich ins Tal gebracht, wo der Müll entsorgt wird.

Hoch in den Schweizer Bergen in einem Skigebiet wird ein Müllwagen, der zuvor die Abfälle der Urlauber beseitigt hat, von einer Gondel abgeseilt. So wird der Ort selbst sauber gehalten, aber der Aufwand des Transports ist groß.

Und in der Wüste von Nevada sammeln Trupps freiwilliger Helfer nach dem "Burning Man"-Festival auch die winzigsten Rückstände auf und kehren mit Besen die scheinbar unendliche Sandlandschaft. Alles unter dem Motto "Leave no trace".

Nikolaus Geyrhalter, geboren 1972, hat seit 1994 zahlreiche Dokumentarfilme für Kino und Fernsehsender realisiert, darunter "Unser täglich Brot" (2005), "Abendland" (2011), "Über die Jahre" (2015), "Homo Sapiens" (2016) und "Erde" (2019). Seine Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. "Matter out of Place" von 2022 wurde bei der Uraufführung beim 75. "Locarno Film Festival" mit dem Preis "Pardo Verde WWF" ausgezeichnet.

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