Film
Und ewig schweigen die Männer
Theo Bretterer ist ein Mann am Höhepunkt seines Schaffens. Von da an geht es bergab. Er verlässt seine Familie, vernachlässigt die Firma, kauft sich eine Harley Davidson und legt sich eine Freundin zu. Eine zartbittere Schwarzenberger-Komödie.
- Produktionsland und -jahr:
- Österreich , Deutschland 2008
- Datum:
- Sendetermin
- 23.11.2024
- 17:30 - 19:00 Uhr
- Ton
- AD
Theo Bretterer hat alles, was ein Mann sich wünscht: Geld, Erfolg, Ansehen, Familie. Nur eins kommt dem Fünfzigjährigen abhanden - die Jugend. Durch pausenlose Tätigkeit in der eigenen Finanzberatungsfirma verschleiert er die unangenehme Wahrheit, dass seine Anwesenheit dort längst nicht mehr vonnöten ist. Eine Mitgliedschaft in einem Fitnessclub soll sein Anker sein, an dem er sich in der zweiten Hälfte seines Lebens festhalten will. An Theos 51. Geburtstag ist es dann so weit. Tochter Alix gibt ihre Schwangerschaft bekannt - und der Jubilar wird Großvater wider Willen.
Männlich, 51, was jetzt?
Es braucht unzählige Tequilas, bis Theo den Halt findet, seinen Zustand als alternder Mann zu kommentieren. Bardame Sandra (Bild oben mit Theo), 24 Jahre alt, ist eine einfach gestrickte junge Frau mit Finanzproblemen, die gerne zuhört. Vielleicht ist der einsame Theo ja der Märchenprinz, den sie so nötig hätte. Während Theo beginnt, sein Leben neu einzurichten, erhält seine Frau Gabi Besuch von Rudi, einem Verehrer aus Jugendtagen. Der schwer stotternde Mann fühlt sich bei ihr so wohl, dass sich sein Sprachfehler kurzfristig verflüchtigt. Gecoacht von ihrer praktisch veranlagten Freundin Claudia, rüstet Bardame Sandra sich für die Eroberung des Märchenprinzen. Der kommt indessen zur Erkenntnis, dass man sich vielleicht das Glück nicht kaufen kann, eine Harley Davidson aber schon. Theo informiert Gabi, dass er eine Auszeit braucht, allein sein muss - und weg ist er, mit der Harley.
Beim nächsten Besuch im Fitnessstudio trägt er bereits die neue Biker-Kluft. Und zufällig - Claudia arbeitet dort als Rezeptionistin - ist auch Sandra zugegen. Eine gemeinsame Spritztour mit dem neuen Statussymbol endet im Bett. Gabi, die Zeit ihrer Ehe mit Theo das Problem seiner Schweigsamkeit nicht lösen konnte, findet im reformierten Stotterer Rudi endlich einen Gesprächspartner. Auch Theo, der Sandra nicht der Konversation wegen schätzt, fühlt sich besser verstanden und umsorgt als zuvor.
Beraten von ihrer lebenserfahrenen Mutter Lena, rechnet Gabi sich aus, dass Theo eine Freundin hat. Der leugnet natürlich, obwohl sein neues Lebensgebäude schon im Rohbau erste Risse zeigt. So aufregend Sandra im Bett ist, so langweilig gestaltet sich der vertikale Teil des Zusammenseins.
Claudia rät ihr, möglichst bald schwanger zu werden, um den Märchenprinzen an sich zu binden. Der erste Schritt in die gemeinsame Zukunft, ein Besuch bei Theos Eltern, wird zum Fiasko. Trude und Thomas Bretterer lehnen jeden weiteren Kontakt mit dem "Flitscherl" ab. Indem Theo seinen Fehler erkennt, erkennt auch Sandra, dass sie aufs falsche Pferd gesetzt hat. Beide steigen ab. Alix' Entbindung bringt die Familie - zumindest örtlich - wieder zusammen. Auch Rudi, Gabis Verehrer, ist dabei. Endlich, nach allen Höhen und Tiefen, ist Theo für ein Gespräch mit Gabi bereit. Nur ist es leider zu spät.
Besetzung:
Mit Andreas Vitásek (Theo), Susanne Lothar (Gabi), Sigrid Spörk (Sandra), Ludwig Hirsch (Rudi), Daniela Golpashin (Alix), Mathias Stein (Hannes), Christine Ostermayer (Trude), Werner Prinz (Thomas), Nadja Tiller (Lena), Walter Giller (Friedrich), Lilian Klebow (Claudia), Xaver Hutter (Stevie) u.a.
Regie: Xaver Schwarzenberger
Drehbuch: Ulli Schwarzenberger