Gesellschaft

37°: Ich bin noch da

Es ist nach wie vor ein Tabuthema, dabei ist Suizid die zweithäufigste Todesursache unter den 15- bis 25-Jährigen.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2020
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 08.09.2025
Ton
UT
AD

Junge Menschen können schwer am Leben verzweifeln, oft bleibt es im Verborgenen. Der "37°"-Film zeigt Betroffene, Angehörige sowie Menschen, die sich für mehr Aufklärung und Unterstützung einsetzen.

Tief in der Depression

Monja hatte schon als 13-Jährige Suizidgedanken. Das Gefühl, Außenseiterin in der Schule zu sein und wenig Halt in der Familie zu finden, machte ihr das Dasein unerträglich. Im Alter von 16 Jahren unternahm sie ihren ersten Suizidversuch und wurde im letzten Moment gerettet. Doch ihre schwierige Lebenssituation änderte sich nicht, und sie rutschte immer tiefer in die Depression.

Ihre Selbstverletzungen wurden schlimmer, sie versuchte weitere Male, sich das Leben zu nehmen, und kam mehrfach in die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Neben therapeutischer und ärztlicher Behandlung ist Monja durch Zufall auf die Internetplattform Helpmail [U25] gestoßen, ein Hilfsangebot für Menschen unter 25, getragen vom Arbeitskreis Leben Freiburg (AKL) und dem Deutschen Caritasverband (DCV). Der Mail-Austausch mit ihrer gleichaltrigen Beraterin Misa wird für Monja ein Anker. In der Anonymität lässt es sich leichter über alles austauschen, so die Erfahrung von [U25].

Tipps für Freunde und Familie, die helfen wollen

Leistungsdruck und Selbstzweifel


Bei Emily war es der Druck in der Schule, den sie irgendwann nicht mehr aushielt. Ihre Selbstzweifel wurden immer stärker. In der neunten Klasse dachte sie an Suizid. Auch wenn Emily eine sehr enge Bindung zu ihren Eltern hat, so war es ihr nicht möglich, sich in ihrem depressiven Zustand zu öffnen. Einerseits aus Scham, andererseits, weil sie niemanden mit ihren negativen Gedanken belasten wollte.

Viele Jugendliche trauen sich nicht, über ihre Depressionen und Suizidgedanken zu sprechen, setzen in der Öffentlichkeit eine "Maske" auf, erklärt Emilys Arzt, Prof. Dr. Franz Joseph Freisleder, von der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik am Starnberger See. Tabuisierung und Stigmatisierung psychischer Erkrankungen in der Gesellschaft verstärken das Schweigen Betroffener.

Emilys Freund Alex drehte mit seiner Schülergruppe einen Film über Jugendliche mit Suizidgedanken, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Mit einer Petition im Bayerischen Landtag kämpft die Gruppe für mehr Prävention und Hilfsangebote an Schulen.

Emily und Monja wissen jetzt aus eigener Erfahrung: Offen reden ist der erste Schritt zur Besserung.

Beratungsstellen für Menschen mit Suizidgedanken

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