Gesellschaft
Nur eine falsche Bewegung
Sie gehörte zu den Nachwuchshoffnungen im Kunstturnen, war auf dem Sprung in die Olympia-Qualifikation. Dann stürzte Elisa Chirino beim Training und erlitt einen doppelten Wirbelbruch.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2016
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 14.02.2027
- Ton
- UT
Das war am 25. März 2014. Seitdem ist sie querschnittgelähmt und rund um die Uhr auf fremde Hilfe angewiesen. Über den Zeitraum von fast einem Jahr ließ sich Elisa, die jetzt 19 wird, von der Kamera begleiten – auf ihrem Weg in ihr neues Leben im Rollstuhl.
Vieles hat Elisa seit dem Sturz ertragen müssen: Schmerzen, mehrere komplizierte Operationen, viele Monate im Krankenhaus - und die Erkenntnis, vermutlich nie wieder ohne fremde Hilfe leben zu können. Die "37°"-Dokumentation zeichnet ihr Schicksal nach und begleitet sie auf ihrem Weg: die Monate im Krankenhaus, ihren Besuch der Sporthalle, in der das Unglück geschah. Sie selbst wollte dorthin, in Begleitung einer Therapeutin, um das Geschehene zu verarbeiten. Denn immer wieder überkommen Elisa Zweifel, ob sie ihren neuen Lebensweg bewältigen wird.
Seit kurzem hat Elisa eine rollstuhlgerechte Wohnung in Berlin-Lichtenberg, ihrer Heimat, sie kann sogar wieder in ihre alte Schule zurückkehren. Trotzig, wie sie ist, belegt sie weiterhin den Leistungskurs Sport im Gymnasium, will unbedingt ihr Abitur machen. Denn aufgeben will sie nicht, sie hat immer noch einen Funken Hoffnung, dass sie vielleicht doch irgendwann wieder ihren Körper zumindest teilweise kontrollieren kann. Im Moment sieht es allerdings nicht danach aus, das haben ihr die Ärzte auch gesagt. So ist vor allem die Familie ihre große Stütze: ihre Mutter Heike Chirino und ihre beiden großen Schwestern Sandra und Anita.
Eine Langzeitbeobachtung über ein menschliches Schicksal, aber auch über Kampfgeist, Lebenswillen - und Elisas Erkenntnis über den Sinn des Lebens: "Dass man das Leben einfach genießen sollte und für jede kleine Sache einfach dankbarer ist als vorher, was einem so selbstverständlich erschien, aber was es ja eigentlich nicht ist."