Gesellschaft
Mein anderes Russland: Odyssee in Sibirien
Sibirien ist rau, kalt und wild - und vor allem gross. Politkorrespondent Christof Franzen wagt sich auf eine Odyssee durch diese lebensfeindliche Region und reist zu Rentiernomaden bis an den Rand...
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Die Reise führt durch Jakutien, die grösste Region Sibiriens. Sechsmal so gross wie Deutschland, hat es dort gerade mal eine Million Einwohner. Im Winter wird es kälter als minus 60 Grad. Im Sommer plagen Mensch und Tier bei über 30 Grad Milliarden von Moskitos.
Christof Franzen startet auf der «Strasse der Knochen». Für sie haben Zehntausende Zwangsarbeiter aus dem Gulag ihr Leben gelassen. Ältere Lastwagenfahrer nehmen bis heute den Hut ab, wenn sie auf dieser Strasse unterwegs sind. 1000 Kilometer Schlammgebiete - und das zur Regenzeit.
Doch Christof Franzen will zu den Rentiernomaden nach Sasyr, einem der entlegendsten Dörfer Sibiriens. Hier hatte er vor Jahren den Nomadenjungen Christaphor porträtiert, eine Begegnung, die ihn nie losgelassen hat. Jetzt, Jahre später, will er zurück zu den Rentiernomaden und dem Jungen und hofft auf ein Wiedersehen. Doch diesmal gibt es keinen Hubschrauber, sondern allein den beschwerlichen Landweg.
Die letzten 300 Kilometer zu den Nomaden sind für Christof Franzen nur im Ural möglich, einem Lastwagen für extremstes Gelände. Hier führt keine Strasse mehr durch, und unzählige Flüsse zwingen ständig dazu, den Weg neu zu suchen. «Grosses Wasser» nennen es die Einheimischen, wenn die reissenden Flüsse übertreten und die Reise gefährlich wird. Dann wird das Zelt aufgeschlagen und gewartet. Ob die hohen Reifen Christof Franzen und seine ewenischen Begleiter durch alle Flüsse hindurch an ihr Ziel tragen werden, ist ungewiss. Sibirien pur ist dies aber auf alle Fälle.
Nach zehn Jahren als Russland-Korrespondent kehrt Christof Franzen zurück in die Schweiz. Als Abschluss will er noch einmal ganz neue Herausforderungen anpacken - sein ganz persönliches Russland-Abenteuer.