Gesellschaft
Online-Casinos - Schattenwelt des Glücksspiels
Online-Casinos waren vor einigen Jahren noch ein Nischenmarkt. Mittlerweile sind sie ein Multimilliardengeschäft, an dem auch die Mafia mitverdienen will.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2023
- Datum:
- Verfügbar in
- D / CH / A
- Verfügbar bis:
- bis 24.10.2028
Film von Detlev Konnerth und Marijke Engel
Erstausstrahlung
Das Glücksspiel ist zu einer Haupteinnahmequelle für Mafia-Vereinigungen geworden. Ndrangheta, Cosa Nostra, Camorra und Sacra Corona Unita haben ihre Glücksspiel-Aktivitäten vermehrt ins Internet verlagert, wo sie Geld waschen und Spuren leicht verwischen können.
Die Spur führt nach Malta
Besonders im Trend ist das Online-Glücksspiel über ausländische Server und Briefkastenfirmen in Malta. Steuern und Gebühren auf der Insel sind niedrig, außerdem hat die Regierung den Markt früh liberalisiert. So wurde Malta zum Zentrum der Branche in der Europäischen Union.
Für die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia endete der Versuch, die Verbindungen zwischen der Mafia, der Glücksspiel-Branche und der korrupten maltesischen Regierung öffentlich zu machen, tödlich. 2017 wurde sie mit einer Autobombe ermordet.
Jedes EU-Land macht sein eigenes Ding
In Europa zocken Millionen Menschen regelmäßig im Internet. Dort gibt es ein riesiges Angebot an Glücksspielen. Nicht alle sind legal. Was in Deutschland erlaubt ist, kann in Frankreich verboten sein. Im Netz gelten nationale Grenzen nicht, und Glücksspielanbieter finden immer ein Land, dessen Lizenzvergabe laxer ist.
Österreich geht einen anderen Weg: Dort gibt es nur eine einzige legale Lizenz, und die kommt von einem staatlichen Anbieter. Für die Spieler hat das Gesetz den Vorteil, dass sie verlorenes Geld bei den Anbietern einklagen können - mit hoher Aussicht auf Erfolg.
Der deutsche Fiskus will mitverdienen
Auch Deutschland will teilhaben am Glücksspielboom. Von der Liberalisierung des Online-Glücksspiels verspricht sich der Staat Milliarden Einnahmen. Für die Kontrolle ist eine neu geschaffene Aufsichtsbehörde zuständig. Eine Mammutaufgabe für die derzeit gerade einmal 110 Mitarbeitenden.
"makro" wirft einen Blick in die riesige international vernetzte Schattenwelt des Online-Glücksspiels. Wie funktioniert das Multimilliarden-Dollar-Business? Und: Kann der Staat die ungeheure kriminelle Triebkraft überhaupt kontrollieren?