Gesellschaft

Aufrüsten für den Frieden. Wie hat uns der Ukrainekrieg verändert?

Vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 war vieles undenkbar: Deutschlands Grüne befürworten Waffenexporte, Schweden und Finnland treten der NATO bei, europäische Länder wappnen sich für den Ernstfall.

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bis 12.04.2025

Der Krieg vor unserer Haustür hat einen Paradigmenwechsel herbeigeführt. Abrüsten war gestern, seit drei Jahren werden Verteidigungsetats und Militärausgaben hochgefahren.

An Nachrichten über tote Soldaten, Fliegeralarm in Kiew und landesweite Drohnenangriffe haben wir uns gewöhnt. Wie sehr hat der Krieg das Leben der Menschen im Land und unsere Gesellschaft als Ganzes verändert?

Ukraine -Korrespondent Christian Wehrschütz zeichnet die tiefen Spuren nach, die drei Jahre Krieg im Land hinterlassen haben: von einem katastrophalen Rückgang der Bevölkerungszahlen bis hin zum Aufbau einer modernen Rüstungsindustrie für Drohnen und Raketen. Hersteller von Jagd- und Fischereiausrüstung produzieren für den Einsatz an der Front, Händler von Spielzeugautos verkaufen jetzt Quads an die Armee. Und Wehrschütz ist auch mit dabei, wenn private Firmen Zivilisten zu Scharfschützen ausbilden.

Eine Frau zwischen leeren Schränken und 3-stöckigen Betten
Schlafsaal für 200 Personen in einem Schweizer Schutzraum
Quelle: ORF/Marion Flatz-Mäser

"Die Bedrohungslage hat sich verändert", sagte die Schweizer Verteidigungsministerin schon wenige Wochen nach Beginn des Ukrainekrieges. Seither hat sich im neutralen Land, das weder in den ersten noch in den zweiten Weltkrieg involviert war, einiges verändert. Korrespondentin Marion Flatz-Mäser taucht ab in die unterirdischen Bunker, die zum Schutz der Zivilbevölkerung angelegt wurden.

Die Schweiz verfügt über neun Millionen dieser Schutzräume, das ist weltweit einzigartig. Neben Start- und Landeübungen auf der Autobahn wurde seither auch eine Drohnen-Task-Force gegründet.

Zwei Schülerinnen mit Waffen in den Händen stehen vor einer Klasse und iohrem Lehrer
Neben Mathematik und Biologie ist in Polen seit Beginn des Ukrainekriegs auch Wehrunterricht wieder ein Pflichtfach.
Quelle: ORF

Polen hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne und führt unter dem Motto "Sicherheit, Europa". Und das Land geht mit gutem Beispiel voran, plant doch die Regierung im heurigen Jahr mehr als 30% der Staatseinnahmen für die militärische Aufrüstung auszugeben.

Das NATO-Land ist damit am Weg zur Militärmacht. Korrespondentin Vanessa Böttcher schaut sich in der Grenzregion zur russischen Enklave Kaliningrad an, wie die Verteidigungsmaßnahmen im Detail ausschauen.

Sie spricht mit Menschen, die nahe der Grenze wohnen. Wie sicher fühlen sich die Polinnen und Polen im Angesicht der russischen Bedrohung und wie bereitet sich das Land auf eine mögliche Eskalation des Krieges vor.

Ein Film von Christian Wehrschütz, Marion Flatz-Mäser und Vanessa Böttcher.

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