Gesellschaft

Preis der Armut - Leben in der Teuerung

Was tun, wenn das tägliche Leben nicht mehr leistbar ist? Für viele Menschen werden grundlegende Bedürfnisse wie Wohnen, Essen und Kleidung zunehmend zum unbezahlbaren Luxus.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar in
D / CH / A
Verfügbar bis:
bis 04.03.2025

Die Filmemacher*innen Stefan Wolner und Sandra Rak zeigen Menschen, die die herausfordernden Seiten des Lebens kennen. Armut hat viele Gesichter - nicht immer ist sie auf den ersten Blick erkennbar und offenbart sich erst bei genauerem Hinsehen.

Zwei Männer auf einer Parkbank löffeln ihre Suppe leer
Jährlich werden rund 100.000 Teller Suppe vom Canisibus der Caritas ausgegeben
Quelle: ORF/Red Monster Film.

In Zeiten von multiplen Krisen und Inflation greift die Armut immer weiter um sich und dringt tief in die Mittelschicht ein. Helene etwa war ihr Leben lang selbständig und führte ein geordnetes Leben. Doch nach der Scheidung wurde sie mit der harten Realität konfrontiert und erlebte verschiedene institutionelle Hürden, die sie in tiefe finanzielle Schwierigkeiten brachten.

Heute ist ihr Leben von Verzicht geprägt. Für Freizeitaktivitäten, Urlaube oder spontane Ausgaben für ihren Sohn bleibt kaum noch Spielraum. Denn selbst nach dem Umzug in eine kleinere Wohnung hat die alleinerziehende Mutter, die von der Mindestsicherung lebt, mit einem großen Schuldenberg zu kämpfen.

Eine Frau mit roten Haaren und einem rosafarbenen Pulli in einem Stuhl
Sandra war immer wieder längere Zeit obdachlos.
Quelle: ORF/Red Monster Film.

Sandras Schicksal nahm einen umgekehrten Verlauf. Sie war immer wieder längere Zeit obdachlos und verbrachte ganze Jahre auf der Straße, wo es vor allem für Frauen sehr hart werden kann, wie sie uns erzählt.

Inzwischen konnte sie der Obdachlosigkeit entkommen, und lebt in einer kleinen Sozialbauwohnung. Sie weiß, wie wichtig es ist, auf die Situation von Frauen auf der Straße aufmerksam zu machen und kennt die Gefahren, denen diese dort ausgesetzt sind.

Ein Mann füllt mit einer Kelle eine Supenschüssel vor einer geöffneten Autotür
Jeden Abend ist der Canisibus in Wien unterwegs, um den Menschen eine heiße Suppe und Brot zu bringen.
Quelle: ORF/Red Monster Film.

Jenen Menschen, die sich noch nicht wie Sandra von der Wohnungslosigkeit befreien konnten, hilft der Canisibus. Jeden Abend, auch an Wochenenden und Feiertagen, fährt er durch Wien, um Menschen mit heißer Suppe und Brot zu versorgen. Für viele der bis zu 400 Gäste täglich ist dies die einzige warme Mahlzeit des Tages.

Die zahlreichen freiwilligen Helfer*innen, sind dabei immer mit großem Engagement und viel Mitgefühl unterwegs. Neben der Essensausgabe sind sie oft auch Zuhörer*innen und Seelsorger*innen.

Die Dokumentation von Stefan Wolner und Sandra Rak gibt Einblicke in die Geschichten von Menschen, die erschüttern und berühren - doch gleichzeitig auch Mut machen und Hoffnung schenken. Ein Gesellschaftsporträt, das zeigt, wie nah Armut und Stärke beieinander liegen und wie entscheidend Mitmenschlichkeit sein kann.

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