Gesellschaft
Tabu Tod: Abschied und Trauer
Wie gehen die Menschen heutzutage mit dem Tod um, wie trauern sie, und wie hat sich die Bestattungskultur gewandelt?
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 27.03.2026
Bestatter wie Eric Wrede und Luis Bauer möchten den Tod aus der Tabuzone holen. Sie nehmen sich Zeit für die Angehörigen, erklären frisch und respektvoll Fragen zum Tod, bauen damit Ängste ab und informieren über Rechte und Möglichkeiten im Bestattungsdschungel.
Bestatter mit eigenem Podcast
Der Berliner Eric Wrede ist Bestatter, unkonventionell und mit viel Engagement. Einer von 5500 Bestattern in Deutschland. Er bietet lebensnahe Bestattungen an. Angehörige können beim Waschen und Einkleiden des Verstorbenen dabei sein. In seinem Podcast "The End" spricht der Quereinsteiger über den Tod und die Trauer um geliebte Menschen und informiert gleichzeitig über Rechte für Angehörige, die oft unbekannt sind. Zum Beispiel, dass es in Bayern und Bremen keine Frist gibt, innerhalb der ein verstorbener Mensch vom Sterbeort abgeholt werden muss.
Luis Bauer ist einer der jüngsten Bestatter Deutschlands und als TikTok-Star sicherlich der bekannteste. Mit seinen Videos über Tod, Trauer und seinen Arbeitsalltag erreicht der 18-Jährige Millionen von Menschen - vor allem junge - im Netz.
Bestattungen werden immer individueller
Soziologe Thorsten Benkel von der Universität Passau setzt sich seit vielen Jahren wissenschaftlich mit dem Sterben, dem Tod und der Trauer auseinander. Die digitale Trauerkultur ist eines seiner Forschungsprojekte. QR-Codes auf Grabsteinen, Kondolenzbücher im Web und Internetfriedhöfe sind längst keine Seltenheit mehr und zeigen deutlich, dass sich auch die Bestattungskultur immer individueller gestaltet. Benkel hat in den vergangenen Jahren Hunderte von Friedhöfen besucht und eine einzigartige Sammlung von Fotos von Grabstätten zusammengetragen.
Die österreichische Hauptstadt Wien ist bekannt für ihren makabren Humor, den "Wiener Schmäh". Das zeigt sich besonders beim Thema Tod. Im Bestattungsmuseum auf dem Wiener Zentralfriedhof hat Florian Keusch einen Onlineshop aufgebaut, in dem zum Beispiel Turntaschen mit der Aufschrift "Ich turne bis zur Urne" oder T-Shirts mit "Ich lese, bis ich verwese" verkauft werden.