Gesellschaft
Zuwanderungsparadies Schweiz - Zwischen wirtschaftlichem Erfolg und Begrenzungsdebatte
Die Schweiz ist europaweit das Flächenland mit der höchsten Arbeitszuwanderung. Eine Volksinitiative will diese Migration nun stoppen. Ist das umsetzbar? Was wären die Folgen?
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- weltweit
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- bis 10.06.2025
Im Jahr 2000 lebten in der Alpenrepublik 7,2 Millionen Menschen, heute sind es 9 Millionen. Grund für das Wachstum ist vor allem ein attraktiver, stets wachsender Arbeitsmarkt. Doch immer mehr Leute in der Schweiz finden, dass die Kosten der hohen Arbeitszuwanderung mittlerweile den wirtschaftlichen Nutzen übersteigen. Der Film beleuchtet den aktuellen Disput.
Seit der Jahrtausendwende ist die Schweizer Bevölkerung um fünfundzwanzig Prozent gewachsen. Im Vergleich: In Deutschland wuchs die Bevölkerung im gleichen Zeitraum um knapp drei Prozent. Die hohe Arbeitszuwanderung hat zur Folge, dass die reiche Schweiz mit dem Bau neuer Infrastrukturen kaum nachkommt. Das Wort „Dichtestress“ macht die Runde. In den Städten herrscht Wohnungsnot und es steigen die Mietpreise. Während Steuern für Unternehmen und Abgaben für Kapitaleigentümer in den letzten 25 Jahren gesenkt wurden – der eigentliche Motor der Zuwanderung – wurde der Mittelstand etwa durch höhere Mehrwertsteuern stärker belastet. Das Bruttosozialprodukt wächst, kommt aber immer weniger zu den Menschen.
Es mehren sich die Stimmen quer durch die Parteienlandschaft, die der Meinung sind, dass das Konzept der hohen Arbeitszuwanderung mehr Kosten als Nutzen bringe. Die einen wollen nun Zuwanderungs-Kontingente statt Personenfreizügigkeit. Die andern plädieren für eine höhere Besteuerung von Unternehmen und Kapitaltransaktionen, was die Zuwanderung bremsen soll und zumindest für einen stärkeren sozialen Ausgleich sorgen würde. Die Wirtschaftsverbände warnen vor der Einschränkung der Arbeitszuwanderung: Wie soll ohne Zuwanderung bei schrumpfender Bevölkerung die Wirtschaft weiter wachsen? Wer finanziert bei zunehmender Überalterung die Sozialwerke?
Die Schweizerische Volkspartei (SVP) hat eine Volksinitiative eingereicht, die einen Stopp des Bevölkerungswachstums bei 10 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern verlangt. Aktuell laufen die Verhandlungen zwischen der EU und der Schweiz um eine Weiterführung der „Bilateralen Verträge III“, eines Vertragswerks, das wichtige Aspekte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit regelt. Einer der Kernpunkte des Abkommens: die Personenfreizügigkeit. Ein Zuwanderungsstopp würde ein Ende der Personenfreizügigkeit und auch eine Auflösung der bestehenden Verträge bedeuten. Es wäre ein politischer Rückschritt und würde die Schweiz ins wirtschaftliche Abseits befördern – oder doch nicht? Der Film zeigt die Entwicklung der letzten Jahrzehnte und beleuchtet den aktuellen Disput.