Gesellschaft
Christoph Süß - der quer-Moderator
Christoph Süß wurde 1967 in München-Sendling geboren. Schon früh war klar: hier wuchs einer der ganz großen Denker unserer Tage heran. Also, ihm war es klar. Ansonsten hat es in Sendling keiner so recht gemerkt. Deshalb war Christoph Süß sehr froh, als er mit 10 Jahren in den verheißungsvollen Münchener Stadtteil Moosach umzog. Hier würden die Menschen einen wie ihn, einen brillanten Intellektuellen und mitreißenden Redner, jubelnd empfangen. Taten sie aber nicht. Überhaupt schienen die Leute nicht wirklich interessiert daran, endgültige Weisheiten aus dem Mund eines Ex-Sendlingers zu erfahren. Die meisten, die er an seinen Gedanken teilhaben lassen wollte, gingen einfach weiter.
...dann ins Theater
Christoph Süß entschied, fortan dort zu sprechen, wo die Menschen nicht so leicht weglaufen konnten: im Theater. Erst Schultheater, dann Laientheater, zwischendurch Gymnasium (damals gab’s noch das G9, das ging noch zwischendurch). Nach dem Zivildienst zog es Christoph Süß fort aus Moosach. Weit weg, zum Studium der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität mitten in München.
...dann ins Studium
Philosophie, das war endlich mal ganz sein Ding. Wenn er in rauchigen Studentenkneipen die grundlegenden Fragen des Seins beantwortete, dann nickten die Leute. Das war eine schöne Bestätigung. Aber Christoph Süß wusste auch: wenn er die gleichen Fragen auf einer Bühne beantwortete und dabei komische Grimassen machte, dann lachten die Leute. Und zahlten sogar Geld dafür. Das war eine noch viel schönere Bestätigung.
So beendete er das Studium und wurde Kabarettist. Allerdings musste er hier viele kluge Dinge für sehr wenig Geld sagen. Und da kam er in seiner Weisheit zu dem Schluss, dass es praktischer wäre, weniger kluge Dinge für sehr viel Geld zu sagen. Und so kam Christoph Süß zum Fernsehen. Zu quer. Da ist er noch immer, bekommt sagenhaft viel Geld und manchmal Fanpost. Das ist auch eine schöne Bestätigung.