Gesellschaft
Dem Leiden eine Stimme geben – Carolin Emcke und Miriam Cahn
Die Schicksale der Menschen, die erfrieren, verhungern, ertrinken, werden allzu oft ausgeblendet. Wie lässt sich das Grauen in Worte und Bilder fassen? Darüber spricht Barbara Bleisch mit der Philosophin und Autorin Carolin Emcke und der Künstlerin Miriam Cahn.
- Produktionsland und -jahr:
- Schweiz 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 16.12.2024
Die Schicksale der Menschen, die erfrieren, verhungern, ertrinken, werden allzu oft ausgeblendet. Wie lässt sich das Grauen in Worte und Bilder fassen?Darüber spricht Barbara Bleisch mit der Philosophin und Autorin Carolin Emcke und der Künstlerin Miriam Cahn.
Carolin Emcke und Miriam Cahn arbeiten sich seit vielen Jahren an der Frage ab, wie der Entmenschlichung in dieser Welt aufrichtig und engagiert zu begegnen ist, und beide wurden für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet.
Cahn, die zu den weltweit bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen gehört, ergreift für die Entrechteten Partei, indem sie unermüdlich malt. Ihr Gemälde "Fuck abstraction!", das nach den Kriegsgräueln in Butscha entstanden ist, hat in Frankreich jüngst eine Debatte über die Grenzen der Kunstfreiheit ausgelöst. Denn Cahn zeigt die Brutalität von Krieg, Flucht und Unterdrückung ungeschönt und schonungslos.
Emcke, unter anderem Friedenspreisträgerin und Autorin zahlreicher preisgekrönter Sachbücher, hat bereits in ihrer Zeit als Kriegsreporterin damit gerungen, dem Leiden schreibend eine Stimme zu geben. In ihrem in diesen Tagen erscheinenden Buch "Was wahr ist. Über Gewalt und Klima" denkt sie darüber nach, wie man den einzelnen Menschen, die im Krieg zur wert- und namenlosen Masse werden, ihre Humanität zurückgeben kann.
Was treibt die beiden Frauen an, was eint sie? Glauben sie an die Kraft der Öffentlichkeit, wie lässt sich Empathie ihrer Meinung nach schulen und gibt es eine Pflicht zur Zeugenschaft?