Gesellschaft
Stein statt Baum · Wie viel Natur zerstören wir für den Kiesabbau?
Die bayerische Bauindustrie braucht jedes Jahr viele Millionen Tonnen Kies und Sand. Denn das sind wichtige Bestandteile von Beton. Um Kosten zu sparen und Transportwege kurz zu halten, soll der Kies möglichst regional abgebaut und zu den Baustellen gefahren werden. Das führt in der Praxis aber häufig zu Konflikten, denn Menschen vor Ort wehren sich gegen Naturzerstörung, Lärm und gegen den Verkehr, den ein Kieswerk mit sich bringt.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 30.11.2024
UNKRAUT stellt die Frage, wie viel Naturschutz die Kiesindustrie zulässt. Die Reportage begleitet eine Bürgerinitiative im niederbayerischen Vilshofen, die mit dem Slogan "Wald ist wichtiger als Kies" versucht, ein neues Abbaugebiet zu verhindern. Wir erleben, wie es der Gruppe gelingt, Anwohner vom Kampf gegen die Kiesgrube zu überzeugen. Und den Versuch, mit den Mönchen des Klosters Schweiklberg ins Gespräch zu kommen, die das Waldstück für den Kiesabbau verpachten wollen.
Die Bürgerinitiative bezweifelt, dass eine neue Grube an diesem Standort notwendig ist. Das bayerische Wirtschaftsministerium erklärt allerdings, es werde nur so viel Kies abgebaut, wie regional benötigt werde.
In Fürstenfeldbruck bei München steht ein Kiesunternehmen unter Druck, Material für die vielen Baustellen im Ballungsgebiet zur Verfügung zu stellen. Auch dafür muss Wald gerodet werden. Das Unternehmen argumentiert aber, dass die Natur letztlich vom Abbau profitiert - den durch Wiederaufforstung nach dem Abbau soll ein hochwertiger Mischwald entstehen.
Auch der Landesbund für Vogelschutz in Bayern meint, dass Kieswirtschaft und Umweltschutz einander nicht widersprechen müssen. Wir sehen, wie der LBV Kiesgruben-Betreiber dabei unterstützt, Biotope für seltene Vögel und Amphibien anzulegen. Gelingt es, Uferschwalben und die seltene Kreuzkröte in einer noch aktiven Grube anzusiedeln?