Kultur
Buchzeit von der Leipziger Buchmesse 2025
Auf der Leipziger Buchmesse diskutiert Gert Scobel mit Literaturexpertinnen über neue Romane. Eine Sendung von der gemeinsamen Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat.
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 28.03.2030
Bücher sind mehr als nur Unterhaltung – sie eröffnen immer wieder neue Perspektiven, schenken Trost und beflügeln unser Denken. In der aktuellen Ausgabe der Buchzeit werden vier herausragende Romane aus den Frühjahrsprogrammen der Verlage vorgestellt und diskutiert. Dazu gibt es persönliche Lesetipps vom Expertenteam.
Das Gastland Norwegen mit "Wiederholungen"
Quelle: S. Fischer Verlag
Gastland der Leipziger Buchmesse ist in diesem Jahr Norwegen. Vigdis Hjorth, 1959 in Oslo geboren, ist eine der bedeutendsten Gegenwartsautorinnen ihres Landes. Ihr neuer Roman "Wiederholung" wurde mit dem wichtigsten Literaturpreis Norwegens, dem Kritikerpreis, ausgezeichnet. Vigdis Hjorth befasst sich darin mit ihren großen Lebensthemen – dem schmerzhaften Kampf einer jungen Frau gegen das Geheimnis einer Familie, dem Ringen um die eigene Wahrheit und der Erinnerung, die einen so lange heimsucht, bis neues Erkennen möglich ist.
Romanbiografie über den Science-Fiction-Autor Philip K. Dick
Quelle: Matthes Seitz Berlin
"Ich lebe und ihr seid tot – Die Parallelwelten des Philip K. Dick" – so lautet der Titel des neuen Romans von Emmanuel Carrère. Philip K. Dick ist ein 1928 in Chicago geborener Science-Fiction-Autor, bekannt durch seine dystopischen Erzählungen und durch die Verfilmungen seiner Romane zu internationalen Blockbustern wie Blade Runner, Total Recall oder Minority Report. Zeit seines Lebens hatte er mystische Visionen, fühlte sich von FBI und KGB beschattet und bezweifelte, ob er überhaupt ein Mensch oder vielmehr die Simulation einer Künstlichen Intelligenz sei. Emmanuel Carrère erzählt Dicks Leben vom Plattenverkäufer bis zum selbsternannten Messias in einem Amerika, das schon vor Jahrzehnten von Paranoia und Spaltung geprägt war.
Familienroman über vererbte Wunden und die Kraft der Sprache
Quelle: Penguin Random House
Die junge Irin Nell verdient ihren Lebensunterhalt mit Reiseberichten über Orte, die sie nie besucht hat. Ihr Großvater war ein berühmter Dichter. Sie hat ihn nie kennengelernt, fühlt sich ihm aber durch seine Lyrik verbunden – ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter, die selbst nach seinem Tod keinen Frieden mit ihm schließen kann. Anne Enright ist mit "Vogelkind" ein berührender Familienroman über vererbte Wunden, die oft schmerzhafte Liebe zwischen Mutter und Tochter und die versöhnende Kraft der Sprache gelungen, der mit dem Writers' Prize for Fiction 2024 ausgezeichnet wurde.
Die Migrationsgeschichte einer alleinerziehenden Mutter
Quelle: Mare Verlag
Yukiko Tominaga ist in Japan geboren und aufgewachsen und lebt seit 2004 in den USA. In ihrem Debütroman "Vermissen auf Japanisch" erzählt sie von Kyoko, einer japanischen Einwanderin in den USA, die sich nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes als alleinerziehende Mutter in einer ihr fremden Kultur zurechtfinden muss. Während ihre Familie in Tokio keine Vokabel für das Wort "vermissen" kennt, ist es ihre jüdische Schwiegermutter, die ihr in ihrer Trauer und Wut beiseite steht.