Kultur
Buchzeit - Leipziger Buchmesse 2024
Bücherfrühling in Leipzig. Gert Scobel diskutiert mit den Literaturexpertinnen Barbara Vinken, Sandra Kegel und Katrin Schumacher über ausgewählte neue Romane. Eine Sendung von der gemeinsamen Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar in
- D / CH / A
- Verfügbar bis:
- bis 22.03.2029
In Zeiten von Krisen können Bücher für Klarheit sorgen, Gegenentwürfe und Bewältigungsstrategien liefern, oder einfach nur eine gute Zeit bereiten. Lesen hilft! Die Buchzeit hat die Frühjahrsproduktion der Verlage vorsortiert: Vier Romane werden vorgestellt und diskutiert. Dazu gibt es persönliche Lesetipps vom Expertenteam.
Bücher der Sendung
Tanz des Verrats heißt der neue Roman des französischen Literaturstars Mathias Énard. Während eines Kongresses auf der Havel wird eines bedeutenden Mathematikers gedacht, eines Kommunisten und KZ-Überlebenden. Paul Heudeber ist auf mysteriöse Weise verstorben. Seine ehemalige große Liebe Maja nimmt an der Veranstaltung teil. Einst war sie ohne ihn in den Westen geflohen. Da erreichen plötzlich erste Informationen über den Angriff auf das World Trade Center den Kongress und die Veranstaltung bekommt eine ganz andere Wendung. Ein Roman über eine große Liebe, Verrat, Gewalt und den Trost durch die Mathematik.
Im vergangenen Jahr wurde die amerikanische Autorin Joy Williams durch die Übersetzung ihrer „Stories“ auch in Deutschland bekannt. Nun erscheint ihr Debüt-Roman In der Gnade aus dem Jahr 1973 erstmals auf Deutsch. Die junge Kate flieht vor der unnachgiebigen Autorität ihres Predigervaters aus Neuengland in den amerikanischen Süden. Dort erfindet sie sich neu, beginnt ein Studium, wird schwanger und zieht mit ihrem Mann in einen kleinen Wohnanhänger in einen Wald. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach abschütteln.
Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht. So lautet der Titel des Debüt-Romans von Julia Jost. In einem Kärtner Dorf am Fuße der Karawanken beobachtet die elfjährige Erzählerin den Umzug ihrer Familie, die Mutter will hoch hinauf, in ein besseres Leben. Unter einem Lastwagen versteckt beginnt das Mädchen zu erzählen, von ihren Ängsten, ihren Beobachtungen, von der bedrückenden Enge, die nicht nur durch die Berghänge entsteht, sondern durch die scheinbar vorgegebenen starren Ordnungen, die zwischen Beichtstuhl und Stammtisch verhandelt werden.
Der Stillstand kommt plötzlich. Alle elektronischen Systeme steigen aus. Kein Flugzeug mehr am Himmel, kein Mensch mehr online. Die Gesellschaft auf Null gefahren. Journeyman zieht zu seiner Schwester nach Maine auf ihren Bio-Bauernhof. Sie führen ein zurückgezogenes, friedliches Leben als Selbstversorger. Doch dann taucht unerwartet sein alter Freund Todbaume mit einem atombetriebenen Tunnelbagger auf und bedroht ihre Idylle. Der Stillstand ist der neue Roman des amerikanischen Erfolgs-Autors Jonathan Lethem.