Kultur
Museumsdiebe auf Beutezug - Der Dresdner Juwelenraub und seine Folgen
Die Täter sind gefasst, ein Teil der Beute ist zurück. Wie sah der Deal „Juwelen gegen Haftminderung“ im Prozess Grünes Gewölbe genau aus? Und wo ist der Sächsische Weiße geblieben?
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 21.04.2028
- Ton
- UT
Ein Film von Karsten Wolff
Materialraub in Museen ist ein trauriger Trend der letzten Jahre. Und es sind nicht nur die großen Coups, die das kulturelle Erbe schröpfen. Sicherheitsexperten und Vertreter der Landeskriminalämter warnen eindringlich: "Wir müssen unsere Museen besser schützen!"
Historischer Goldschatz
Die 100-Kilogramm-Goldmünze aus dem Bode-Museum wird nie zurückkehren, sie gilt als längst eingeschmolzen. Bei dem jüngst gestohlenen Goldschatz der Kelten im bayerischen Manching hegen die Verantwortlichen dagegen noch leise Hoffnungen, dass die historischen Münzen noch existieren. Doch wie könnte man sie zurückbekommen? Nur eine einzige Münze ist von dem historischen Schatz geblieben. Die Diebe haben sie bei ihrem spektakulären Neun-Minuten-Raub verloren.
Deal mit den angeklagten Juwelenräubern
In Dresden haben die nun verurteilten Mitglieder des Remmo-Clans einen Deal mit dem Gericht gemacht und einen Großteil der entwendeten Diamantgarnituren aus dem "Grünen Gewölbe" zurückgegeben. Eine sehr entschlossene Arbeit der Soko "Epaulette" und der Staatsanwaltschaft hatten auf hohe Haftstrafen gesetzt und so den Druck auf die Angeklagten erhöht. Doch warum fehlen noch immer die wertvollsten Stücke wie die Epaulette mit dem weltberühmten Diamanten, dem sogenannten "Sächsischen Weißen“?
Millionen von geheimen Mäzenen?
Haben die Ermittler alle ihre Karten im Poker um die Beute nun ausgespielt? Werden jetzt die Millionen von geheimen Mäzenen und Privatermittlern wichtig, um den Rest der Juwelen noch zurückzukaufen? Und würde die Polizei da mitspielen, also auf weitere Zugriffe verzichten, um die Rückgabe nicht zu gefährden? Banden aus der organisierten Kriminalität haben es vermehrt auf Kunstschätze in Museen abgesehen. "Viele denken, uns wird schon nichts passieren. Und genau die trifft es dann", warnen Sicherheitsexperten. "Von den Museen, die gerade noch Opfer wurden, können wir viel lernen, wie Sicherheit in Zukunft aussehen muss. Wir brauchen Stresstests genauso wie das Wissen, was direkt nach einem Diebstahl zu tun ist. Viele sind da erstmal hilflos."
Die Kulturdokumentation von Karsten Wolff, Autor von "Kunstraub – die Jagd auf gestohlene Kunstschätze“ (2020) und "Das Schweigen des Clans“ (2021), zieht die Lehren aus dem Dresdner Fall und zeigt die Konsequenzen auf, die auch für andere ungeklärte Fälle gelten, wie den Diebstahl des größten Keltenschatzes in Manching.