Kultur

Normen und Revolution: Wie Sport und Mode sich formen - Kulturplatz vom 8. Februar 2025

Sport inspiriert Modemacher, Designer setzen Akzente im Sport. Für Diskussionen ist gesorgt: über Jogginghosen im Alltag oder knappe Bikinis im Beachvolleyball. «Kulturplatz» trifft die ehemalige Eiskunstläuferin Sarah van Berkel (Meier) und spricht mit ihr über Kleiderzwang und Selbstentfaltung.

Produktionsland und -jahr:
Schweiz 2025
Datum:
Verfügbar in
D / CH / A
Verfügbar bis:
bis 08.08.2025

Im 19. Jahrhundert traf sich der Adel in edler Garderobe, um in der Freizeit zu jagen, zu reiten oder Bogen zu schiessen. Man trug seinen sozialen Status zur Schau, um Wettbewerb ging es nicht. Mit den Fortschritten in der Medizin wurde Sport im Sinne der körperlichen Ertüchtigung aber immer wichtiger. Dementsprechend musste die Kleidung angepasst werden. Die Stoffe wurden leichter, die Schnitte funktionaler. Modehäuser fingen an, sich für die neue Art der Bekleidung zu interessieren. Tennis-Champion René Lacoste wiederum setzte auf seine Eigenkreation; der Startschuss für ein veritables Mode-Imperium.

Längst sind prominente Athletinnen und Athleten zu Markenbotschafterinnen und Werbeträgern geworden. Bei den Olympischen Spielen kümmern sich Couturiers und Designerinnen um die Outfits der Mannschaften. Die Eröffnungsfeiern: ein Fest der Mode.

Kleidung, um sich sportlich zu betätigen, hat aber auch die Emanzipation befeuert. Mitte des 19. Jahrhunderts war es noch skandalös, entblösste eine Frau ihre Knöchel, wenn sie auf ein Pferd oder – Gott bewahre – auf ein Fahrrad stieg. Die amerikanische Frauenrechtlerin und Journalistin Amelia Bloomer setzte sich dafür ein, dass Beinkleider Frauen nicht zuletzt das Velofahren erst richtig ermöglichten. Sie entwarf die sogenannten «Bloomers»: der erste Schritt in Sachen Hose für die Frau.

Bei den Olympischen Spielen 1912 durften Frauen in wenigen Disziplinen antreten; unter anderem beim Turmspringen in einteiligen Badeanzügen. Mehr und mehr gewöhnte man sich – im Spot, aber auch im Alltag – an mehr nackte Haut. Und doch gibt es noch immer hitzige Diskussionen um Kleidervorschriften. Sollen Beachvolleyballerinnen im Bikini oder in Shorts spielen? Es braucht weiterhin mutige Vorkämpferinnen, die sich der Frage der Gleichstellung annehmen.

«Kulturplatz» ist zu Besuch in der aktuellen Ausstellung «Sport und Mode» im Olympischen Museum in Lausanne und trifft auf der Dolder Kunsteisbahn die ehemalige Profi-Eiskunstläuferin Sarah van Berkel (Meier), die aus dem Nähkästchen plaudert.

Stab

  • Moderation: Nina Mavis Brunner

"Kulturplatz" ist zu Besuch in der aktuellen Ausstellung "Sport und Mode" im Olympischen Museum in Lausanne und trifft auf der Dolder Kunsteisbahn die ehemalige Profi-Eiskunstläuferin Sarah van Berkel (Meier), die über Kleiderzwang und Selbstentfaltung spricht.

Im 19. Jahrhundert traf sich der Adel in edler Garderobe, um in der Freizeit zu jagen, zu reiten oder Bogen zu schießen. Man trug seinen sozialen Status zur Schau, um Wettbewerb ging es nicht. Mit den Fortschritten in der Medizin wurde Sport im Sinne der körperlichen Ertüchtigung aber immer wichtiger. Dementsprechend musste die Kleidung angepasst werden. Die Stoffe wurden leichter, die Schnitte funktionaler. Modehäuser fingen an, sich für die neue Art der Bekleidung zu interessieren. Tennis-Champion René Lacoste wiederum setzte auf seine Eigenkreation: der Startschuss für ein veritables Mode-Imperium.

Längst sind prominente Athletinnen und Athleten zu Markenbotschafterinnen und Werbeträgern geworden. Bei den Olympischen Spielen kümmern sich Couturiers und Designerinnen um die Outfits der Mannschaften. Die Eröffnungsfeiern: ein Fest der Mode.

Kleidung, um sich sportlich zu betätigen, hat aber auch die Emanzipation befeuert. Mitte des 19. Jahrhunderts war es noch skandalös, entblößte eine Frau ihre Knöchel, wenn sie auf ein Pferd oder – Gott bewahre – auf ein Fahrrad stieg. Die amerikanische Frauenrechtlerin und Journalistin Amelia Bloomer setzte sich dafür ein, dass Beinkleider Frauen nicht zuletzt das Velofahren erst richtig ermöglichten. Sie entwarf die sogenannten "Bloomers": der erste Schritt in Sachen Hose für die Frau.

Bei den Olympischen Spielen 1912 durften Frauen in wenigen Disziplinen antreten, unter anderem beim Turmspringen in einteiligen Badeanzügen. Mehr und mehr gewöhnte man sich – im Sport, aber auch im Alltag – an mehr nackte Haut. Und doch gibt es noch immer hitzige Diskussionen um Kleidervorschriften. Sollen Beachvolleyballerinnen im Bikini oder in Shorts spielen? Es braucht weiterhin mutige Vorkämpferinnen, die sich der Frage der Gleichstellung annehmen.

  • Moderation - Eva Wannenmacher

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