Kultur
Einsamkeit - eine Gefahr für die Demokratie? Gespräch mit Alexander Langenkamp
Immer mehr Menschen leiden unter Einsamkeit, besonders junge Menschen sind immer häufiger betroffen. Wirkt sich Einsamkeit indirekt auch negativ auf die Demokratie aus? Wir sprechen mit dem Soziologen Alexander Langenkamp.
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 18.06.2026
Jüngere und Ältere, Frauen und Männer, Alleinstehende und Menschen in Beziehungen: Einsamkeit trifft viele. Seit der Corona-Pandemie hat das Thema Konjunktur. Manche Forscher sprechen von einer "neuen Epidemie". Laut aktuellen Studien betrifft Einsamkeit zunehmend auch junge Menschen. In einer am 17. Juni in Gütersloh veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung bezeichneten sich elf Prozent der Befragten zwischen 16 und 30 Jahren als "stark einsam", 35 Prozent als "moderat einsam". Zwischen 19 und 22 Jahren sei die Einsamkeit am stärksten ausgeprägt.
Nach Einschätzung von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) wirkt sich Einsamkeit indirekt auch negativ auf die Demokratie aus. "Menschen werden krank, Menschen werden verbittert, Menschen werden misstrauischer", skizzierte sie mögliche Folgen. "Wer Vertrauen in die Gesellschaft verliert, verliert auch Vertrauen in die Demokratie, politische Teilhabe nimmt ab, genauso wie die Bereitschaft wählen zu gehen", sagte sie. Betroffene müssten wissen, wo es Hilfe gebe. Die von Pau initiierte Aktionswoche mit dem Titel "Gemeinsam aus der Einsamkeit" geht noch bis zum 23. Juni. Geplant sind bundesweit verschiedene Veranstaltungen zum Thema. Aktionen gegen Einsamkeit und Angebote für Gemeinschaftlichkeit wie in dieser bundesweiten Aktionswoche seien wichtig, sagte Paus. "Wir wissen längst, dass Vereinsamung so schädlich ist für Betroffene wie etwa Rauchen, Fettleibigkeit oder Luftverschmutzung." Wir sprechen mit dem Soziologen Alexander Langenkamp.