Kultur
"Kulturzeit" vom 27.03.2025: Haftstrafe für Schriftsteller Boualem Sansal
Die Themen der Sendung: Boualem Sansal verurteilt - Gespräch mit Katharina E. Meyer, Leipziger Buchpreis - Gespräch mit Kristine Bilkau, Buchmessentag 1: Dmitrij Kapitelman, Team Scheisse.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 27.03.2026
Die Themen der Sendung:
Schriftsteller Boualem Sansal zu fünf Jahren Haft verurteilt
Wie mehrere Medien übereinstimmend vermelden, ist der algerisch-französische Schriftsteller Boualem Sansal in Algerien zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Sansal ist Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2011 und wurde bei seiner Landung in Algier Mitte November 2024 festgenommen. "Wir sind fassungslos und bestürzt angesichts der Verurteilung des Schriftstellers und Friedenspreisträgers Boualem Sansal", sagte Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Das Urteil eines algerischen Gerichts stelle einen gravierenden Angriff auf die Freiheit des Wortes und die Menschenrechte dar.
Das am 20. März begonnene Strafverfahren gegen Sansal, bei dem die Anklage eine zehnjährige Haft forderte, bezeichnete die Schriftstellervereinigung PEN Berlin als "Justizfarce". Wegen seiner unbestechlichen Kritik am algerischen Regime und am politischen Islam sei der Autor seit längerem Schikanen und Bedrohungen ausgesetzt gewesen, weshalb er sich 2024 in Frankreich niederließ. Dort stieß die Festnahme des Schriftstellers auf großen Protest. Wir sprechen mit der Verlagsleiterin Katharina Eleonore Meyer über das Urteil gegen Sansal.
Mehr zum Fall Boualem Sansal
Preis der Leipziger Buchmesse 2025 - Gespräch mit Kristine Bilkau
Die Schriftstellerin Kristina Bilkau ist mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik geehrt worden. Sie erhält den Literaturpreis für ihr Buch "Halbinsel". In dem Buch geht es um Konflikte zwischen einer Mutter und ihrer Mitte zwanzigjährigen Tochter über unterschiedliche Lebenswirklichkeiten. Die Jury lobte das Buch als sensibel gebauten Roman über emotionale Altlasten und über das Geschäft mit dem Klima-Gewissen. Der in den drei Sparten Belletristik, Sachbuch und Übersetzung vergebene Preis der Leipziger Buchmesse ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert. Insgesamt waren dafür 15 Bücher nominiert, fünf je Sparte. In der Kategorie Sachbuch-Essayistik ging der Preis an die russische KulturjournaIistin Irina Rastorgueva für ihr Buch "Pop-up-Propaganda. Epikrise der russischen Selbstvergiftung". In der Kategorie Übersetzungen entschied sich die Jury unter Vorsitz der Literaturwissenschaftlerin Katrin Schumacher für den 1978 im Schwarzwald geborenen Thomas Weiler und seine Übersetzung des Buches "Feuerdörfer. Wehrmachtsverbrechen in Belarus - Zeitzeugen berichten" aus dem Belarussischen. Wir sprechen mit der Preisträgerin Kristine Bilkau.
Mehr zur Buchmesse
Buchmesse Tag 1: Dimitrij Kapitelman
In Dmitrij Kapitelmans neuem Roman ist der Ukraine-Krieg eine sehr persönliche Angelegenheit zwischen seiner Mutter und ihm. Sie steht auf der Seite Putins, er sieht die Dinge ganz anders. Mitten im Krieg fährt er nach Kiew und debattiert dort mit seinen Freunden über die russische Sprache, die seine geliebte Muttersprache ist. Ein liebevoll beobachteter, manchmal sogar heiterer Blick auf Staatslügen und Familienbande. Wir treffen den Autor auf der Leipziger Buchmesse.
Punkrock von Team Scheisse
Team Scheisse: Punk aus Bremen. Mal zwei, mal drei Akkorde. Die Poesie: kompakt wie ein Schrottpressenwürfel. Roh, brillant, unmissverständlich. Eine wahre Entdeckung. Debüt: 2020: "8 Hobbies für den sozialen Abstieg". 2021: "Ich habe dir Blumen von der Tanke mitgebracht (Jetzt wird geküsst)" - "Platte des Jahres" bei Musikexpress. 2022 erhielten Team Scheisse den Preis für Popkultur als "Hoffnungsvollster Newcomer" 2025: Ihr bis dato erfolgreichster Song "Schmetterling" hat schon im Januar mehr als eine Million Aufrufe bei YouTube und mehr als fünf Millionen Aufrufe auf Spotify.