Kultur
"Kulturzeit" vom 11.09.2023: Invictus Games - über Sport und Militär
Die Themen der Sendung: Invictus Games - Gespräch mit Frank Reichherzer, Salman Rushdie, Gewinner beim Filmfestival Venedig, Ferdinand von Schirach "Regen" und Meute aus Hamburg.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2023
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 11.09.2025
Die Themen der Sendung:
Invictus Games - eine Kulturgeschichte von Sport und Militär - Gespräch mit Frank Reichherzer
Im Beisein des britischen Prinzen Harry sind in Düsseldorf die Invictus Games eröffnet worden. Prinz Harry hat den Sportwettbewerb für Kriegsversehrte 2014 ins Leben gerufen. Er findet alle zwei Jahre statt, 2023 erstmals in Deutschland. Mehr als 500 verwundete, verletzte und erkrankte Soldatinnen und Soldaten sowie Veteranen aus 21 Nationen treten in Düsseldorf in zehn Sportarten gegeneinander an. Rund die Hälfte der Wettkämpfer leidet vor allem unter psychischen Schäden. Wir sprechen mit dem Militärhistoriker Frank Reichherzer über die Verbindung von Sport und Militär.
Salman Rushdie beim Literaturfestival Berlin
Salman Rushdie - der zum Ende der Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhält, war am Wochenende zu Gast beim Internationalen Literaturfestival Berlin. Er wurde zur Vorstellung seines neuen Buches "Victory City" im Berliner Ensemble aus den USA zugeschaltet und hat mit Daniel Kehlmann diskutiert, der auch sein Laudator bei der Preisverleihung im Oktober in Frankfurt am Main sein wird. Wir waren bei der Veranstaltung im Berliner Ensemble dabei.
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Filmfestspiele Venedig: die Löwen sind vergeben
Mit dem Film "Poor Things" hat der griechische Regisseur Giorgos Lanthimos den Goldenen Löwen des Filmfestivals Venedig gewonnen. "Poor Things" ist eine experimentelle Variation der Frankenstein-Geschichte mit der US-Schauspielerin Emma Stone in der Hauptrolle. Andere wichtige Preise der Filmfestspiele gingen an die US-Amerikanerin Cailee Spaeny für ihre Rolle in "Priscilla" (beste Schauspielerin), den US-Amerikaner Peter Sarsgaard für seinen Part in "Memory" (bester Schauspieler) sowie den japanischen Regisseur Ryusuke Hamaguchi, der für seinen Film "Evil Does Not Exist" (japanisch: "Aku wa sonzai shinai") den Großen Preis der Jury erhielt. Das Festival zeichnete auch zwei sehr politische Filme aus: Der italienische Regisseur Matteo Garrone gewann für das Drama "Io capitano" über zwei Migranten aus dem westafrikanischen Senegal den Silbernen Löwen für die beste Regie. Und die polnische Regisseurin Agnieszka Holland erhielt den Spezialpreis der Jury für ihren Film "Zielona Granica" ("Green Border"). Das Drama erzählt von Migranten an der polnisch-belarussischen Grenze.
Ferdinand von Schirach "Regen"
Bestsellerautor Ferdinand von Schirach präsentiert sein neues Buch "Regen" auf der Bühne. Das ist eine Premiere: Schirach steht solo auf der Bühne. Der Bestsellerautor trägt sein neues Buch selbst vor und geht damit auf Deutschland-Tournee. Das Buch ist ein Theatermonolog und ein Experiment: Es ist eine Liebeserklärung an den Regen, an die Traurigkeit, an die Depression und die Begabung zum Glück. Die Story: Ein Mann kommt durchnässt aus dem Regen in eine Bar - auf die Bühne - und denkt über Verbrechen und Strafen nach, über das Großartige und das Schreckliche unserer Zeit, über die Würde des Menschen, die Einsamkeit, die Liebe, den Verlust und das Scheitern.
Die Band Meute aus Hamburg vereint Techno mit Blasmusik
Eine Blaskapelle spielt Techno - und alle tanzen. So einfach ist das. Und gleichzeitig so vielschichtig. In Zeiten der Spaltung ist allein das Zusammenbringen von ganz unterschiedlichen, gemeinsam friedlich tanzenden Menschen mittlerweile schon ein politischer Akt. Mit ihrem Bühnendress nehmen Meute der herrschende Klasse die Uniform weg, so wie es die Karnevalsgesellschaften schon früher mit der Politik gemacht haben. Und dann ist da noch etwas nicht ganz Unwesentliches: ihre fantastische Musik. Meute spielen Techno. Musik der Gegenwart. Die Spielmannszüge waren früher das, was heute die DJs sind: Ekstase, Augenblicklichkeit. Bis in den 1970er Jahren die Pioniere der elektronischen Musik die Blasinstrumente ins Synthetische zu überführen begannen. Heute spielen Meute also Tanzmusik der Gegenwart, die ursprünglich von Blaskapellen-Sounds inspiriert waren, wirklich als Blaskapelle. Und gehen damit direkt unters Volk.