Kultur
"Kulturzeit" vom 19.11.2024: Iran - zwischen Hoffen und Bangen
Die Themen der Sendung: Iran - Gespräch mit Mina Khani, Frieden mit der PKK?, Angelika Kaufmann in Rom und Profanierung der Kirchen.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 23.03.2025
Die Themen der Sendung:
Iran - Gespräch mit Mina Khani
Die Situation in Iran ist angespannt. Nachdem eine Studentin aus Protest gegen die Sittenwächter kurz in Unterwäsche durch die Hauptstadt Teheran gelaufen war und in ein Zentrum für "Spezialbehandlungen" gebracht wurde, protestierten Menschen in mehreren Ländern für Frauenrechte in dem islamischen Land. Und auch der Tod des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd wirft Fragen auf. Nach iranischen Angaben starb er unmittelbar bevor sein Todesurteil vollstreckt wurde. Die Bundesregierung wies die Schließung von drei iranischen Konsulaten in Deutschland an. Sorge macht westlichen Staaten auch der Gesundheitszustand der inhaftierten Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi. Sie sei kurz nach einer komplexen Operation in einer Klinik wieder ins Gefängnis gebracht worden. Nach Angaben von Menschenrechtlern habe sie während ihrer Haft auch mehrere Herzinfarkte erlitten. Wie ist die Lage der Menschenrechte in Iran? Wir sprechen mit der Feministin und Menschenrechtsaktivistin Mina Khani.
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Frieden mit der PKK?
Der türkische Präsident zeigt sich offen für einen Vorstoß zur Freilassung des PKK-Chefs Abdullah Öcalan (seit 1999 in Isolationshaft), wenn dieser der Gewalt abschwört. Und Öcalans Neffe übermittelte nun die Botschaft, Öcalan sei bereit, sich für den Frieden einzusetzen. Erst vor kurzem hatte die PKK einen Anschlag mit fünf Toten nahe der türkischen Hauptstadt Ankara für sich reklamiert. Das türkische Militär griff daraufhin kurdische Milizen in Syrien und dem Irak an. Erdoğan sagte daraufhin, er strecke dennoch seine Hand den Kurden im Land entgegen. Er forderte sie auf sich von der PKK zu distanzieren. "Wir wollen euren Glauben, euren Islam und eure Heimat beschützen. Lasst uns gemeinsam das 'Jahrhundert der Türkei' aufbauen." Erdoğan sagt angesichts der Herausforderungen im Nahen Osten sei ein neuer politischer Ansatz nötig. Und natürlich geht es auch um Wählerstimmen, Erdoğan, so glauben viele, wolle sich so die Stimmen der Kurden sichern, um nochmal Präsident werden zu können. Also Frieden mit Erdoğan Staatsfeind Nummer Eins?
Angelika Kaufmann in Rom
Dass Rom ein bedeutendes Zentrum für Kunst ist, ist wohl unbestritten. Viele bekannte Meister, beispielsweise Michelangelo, Raffael oder Anton Raphael Mengs haben in Rom gelebt, gewirkt und gelernt. Neben den oftmals sehr bekannten männlichen Künstlern gab es aber auch viele, jedoch unbekannte, Künstlerinnen, die in Rom tätig waren. Diesen oftmals vergessenen Frauen widmet der Palazzo Braschi in Rom nun eine Ausstellung - unter anderem mit Werken der gebürtigen Churerin Angelika Kaufmann.
Die Profanierung der Kirchen
Etwa jede vierte Kirche wird schätzungsweise in den nächsten Jahren geschlossen werden müssen, das bedeutet: Leerstand. Historisch und kulturell oft bedeutsame und eindrucksvolle Bauten bleiben ohne jegliche Nutzung. Beispiel Schäftlarn-Ebenhausen: Dort wurde die Kirche St. Benedikt bereits entweiht, seitdem ringt man darum, was man aus dem Sakralbau machen könnte. Kletterhalle, Studentenwohnheim, Fitnessstudio, Konzertsaal – außerhalb von Bayern gibt es bereits viele, teils skurrile Beispiele für Umnutzungen. Doch was ist sinnvoll, was machbar?