Kultur

"Kulturzeit" vom 12.01.2024: Israel vor dem Internationalen Gerichtshof

Die Themen der Sendung: Ronen Steinke über Israel vor dem Internationalen Gerichtshof, 60 Jahre Auschwitz-Prozesse, Ausblicke 2024: Ben Salomo/Safiye Can, Haruki Murakami zum 75. Geburtstag und Kinderbuchtipps.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 12.01.2025

Die Themen der Sendung:

Israel vor dem Internationalen Gerichtshof - Gespräch mit Ronen Steinke

Israel hat vor dem obersten UN-Gericht den Vorwurf zurückgewiesen, die Militäroperation in Gaza ziele auf einen Völkermord an den Palästinensern. Diese von Südafrika vorgebrachte Darstellung sei "krass verzerrt", erklärte Tal Becker, Rechtsberater des israelischen Außenministeriums, am 12. Januar vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Vielmehr würde ein Verzicht auf Selbstverteidigung Israel den erklärten Vernichtungsabsichten der Hamas ausliefern. Becker beantragte deshalb, die Forderung Südafrikas nach einstweiligen Anordnungen gegen Israel, unter anderem eine sofortige Einstellung der Militäroperation, zurückzuweisen. Israel wolle nach dem Willen von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu weder Gaza dauerhaft besetzen noch seine Bevölkerung vertreiben, sondern eine bessere Zukunft für Israelis und Palästinenser gleichermaßen schaffen, sagte Becker.

Wir sprechen mit Ronen Steinke, Journalist und Redakteur der "Süddeutschen Zeitung", über das Eilverfahren.

Vor 60 Jahren – Auschwitz-Prozesse in Frankfurt

Es war einer der größten Prozesse der Nachkriegszeit und das bis dahin wichtigste Verfahren gegen die Nazi-Verbrechen in Deutschland. Der erste Auschwitz-Prozess begann fast 20 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und kurz vor Weihnachten 1963. 22 Täter waren damals angeklagt, mehr als 350 Zeugen wurden angehört. Dass es überhaupt zum Prozess kam in einer Zeit, in der die meisten Deutschen die dunkle Vergangenheit verdrängen wollten und lieber die Wirtschaftswunderjahre genossen, ist dem hartnäckigen Einsatz des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer zu verdanken. Ihm war es ein persönliches Anliegen, die Verbrechen der Nationalsozialisten aufzuarbeiten: Bauer war 1933 einige Monate lang selbst in KZ-Lagerhaft. Eine Reihe und eine Doku beleuchten nun den Werdegang der Auschwitzprozesse in Frankfurt.

Ausblicke 2024: Ben Salomo und Safiye Can

Zum Jahresbeginn 2024 fragen wir Künstler*innen der 3sat-Länder, wie sie auf das neue Jahr blicken. Welche Wünsche, Hoffnungen und Sorgen gehen ihnen durch den Kopf? Welche künstlerischen Projekte, Pläne und Ideen möchten sie verwirklichen? Kriege halten immer noch an, die Demokratie steht unter Druck - die Gräben zwischen links und rechts, liberal und konservativ, arm und reich werden immer unüberbrückbarer. Wie nehmen sie die Lage wahr und welche Hoffnungen und Wünsche haben sie? Im fünften Teil blicken der Rapper Ben Salomo und die Dichterin Safiye Can auf ihr 2024.

Haruki Murakami feiert 75. Geburtstag mit neuem Roman

Haruki Murakami wird am 12. Januar 75 Jahre alt. Am gleichen Tag erscheint sein neuer Roman "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" auf Deutsch. Murakami, der japanische Bestseller-Autor, seit langer Zeit Aspirant auf den Nobelpreis für Literatur, ist nahezu unsichtbar: Es gibt keine bekannten TV-Interviews, nur äußerst selten äußert er sich gerade mal in Zeitungsgesprächen. Zugänglich sind nur seine Romane und Erzählungen – Liebesgeschichten, häufig durchwoben von Fantasyelementen. Wir haben mit seiner langjährigen und mehrfach ausgezeichneten Übersetzerin Ursula Gräfe über Murakami, sein neues Werk und die japanische Sprache gesprochen.

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