Kultur

"Kulturzeit" vom 26.03.2025: Leipziger Buchmesse: Literatur gegen Diktatur

Die Themen der Sendung: Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung , Buchmesse, Freilassung Hamdan Ballal, Florentina Holzinger "Mond", Wer hat die Hosen an?, "Block Party".

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2025
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 26.03.2026

Die Themen der Sendung:

Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung an belarussischen Autor Alhierd Bacharevic

Der belarussische Autor Alhierd Bacharevic wird am 26. März mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2025 ausgezeichnet – einen Preis für Künstler, die sich um die europäische Verständigung bemühen. Bacharevic hat komplexe Romane geschrieben, unter anderem den vielschichtigen "Europas Hunde",  für den er den Preis erhält. Bacharevic ist ein Gegner des belarussischen Diktators Lukaschenko, hat in kleinen unabhängigen Verlagen und Literaturzeitschirften veröffentlicht, war Sänger einer belarussischen Punkband. Er lebt seit einigen Jahren im Exil, seit Anfang 2025 in Berlin. Wir haben ihn dort getroffen und mit ihm über die Situation in seinem Land, seinen ausgezeichneten Roman und die Perspektiven, die er für Europa sieht, gesprochen.

Gespräch mit Astrid Böhmisch, Direktorin der Leipziger Buchmesse

Die Leipziger Buchmesse, die am 27. März für das Publikum öffnet, setzt 2025 einen Schwerpunkt auf Demokratie, Erinnerungskultur und gesellschaftliche Resilienz. Im "Forum Offene Gesellschaft" finden Podiumsdiskussionen zu Demokratie und Rechtsruck, Krisen und Kriege sowie Meinungsfreiheit statt. An dem Programm sind mehrere Bündnisse beteiligt. "Die Buchmesse ist ein Ort, der über die Kraft der Worte und der Literatur Menschen unterschiedlicher Hintergründe verbindet und ins Gespräch bringt", erklärte die Direktorin der Leipziger Buchmesse, Astrid Böhmisch. Sie stehe für Austausch und Begegnungen. Wir sprechen mit ihr über die Neuausrichtung der Leipziger Buchmesse.

Oscar-Preisträger Hamdan Ballal freigelassen

Der vorübergehend von israelischen Sicherheitskräften festgenommene palästinensische Regisseur Hamdan Ballal ist offenbar wieder auf freiem Fuß. Basel Adra, der mit Ballal an dem mit einem Oscar ausgezeichneten Dokumentarfilm "No Other Land" zusammenarbeitete, postete am 26. März nach der Freilassung im Onlinedienst X ein Foto des Regisseurs, auf dem dieser ein mit Blut beflecktes Shirt trug. In einer Erklärung der israelischen Polizei hieß es, drei Personen seien gegen Kaution freigelassen worden. Weiter hieß es darin, dass gegen sie "wegen des Verdachts auf Steinwürfe, Sachbeschädigung und Gefährdung der regionalen Sicherheit" ermittelt werde. "Nachdem ich den Oscar gewonnen hatte, hatte ich nicht erwartet, solchen Angriffen ausgesetzt zu sein", sagte Ballal nach seiner Freilassung in einem Video von AFPTV. "Es war ein sehr heftiger Angriff und das Ziel war es, zu töten", sagt er darin.

Performance-Star Florentina Holzinger im Thriller "Mond"

Eine reiche arabische Familie engagiert die ehemalige Martial Arts-Kämpferin Sarah, um in einer Villa in Jordanien drei Teenagerinnen zu trainieren. Was wie ein Traumjob aussieht, wird in der Folge immer unheimlicher. Die Mädchen werden von der Außenwelt abgeschirmt und konstant überwacht. Sport scheint sie nicht zu interessieren. Warum also wurde Sarah engagiert? Buch und Regie für den Thriller "Mond" stammen von der Regisseurin Kurdwin Ayub, die als Kind mit ihren Eltern aus dem Irak nach Österreich kam und derzeit als Shootingstar gehandelt wird – "Mond" gewann beim Filmfestival von Locarno den Jurypreis. Die Hauptdarstellerin Florentina Holzinger, die eigentlich Performance-Künstlerin und Choreografin ist, wurde vom Kunstmagazin Monopol zur "einflussreichsten Künstlerin 2024" gekürt, ihre Opernproduktion "Sancta" ist zum Berliner Theatertreffen 2025 eingeladen und 2026 wird sie Österreich bei der Kunstbiennale in Venedig vertreten.

Ausstellung "Wer hat die Hosen an?"

Kleider machen Leute, so heißt ein Sprichwort. Und auch Hosen, egal ob exakt gebügelt oder im legeren Baggy-Look, machen Leute. Die neue Sonderausstellung des Weltmuseum Wien unter dem Titel "Wer hat die Hosen an?" widmet sich der Geschichte des Beinkleids.

Die Peter Fox-Doku "Block Party"

Im Sommer 2024 plant Peter Fox Konzerte für die Bewohner:innen an Berliner Brennpunkten in Neukölln, Kreuzberg, Marzahn und Schöneberg. Kostenlos. Für alle. Hier soll der Sound von "Zukunft Pink" und "Schwarz zu blau" erklingen. Mit dabei sind drei junge Newcomer:innen, die auf der Bühne ihren ersten großen Auftritt haben: Rapper Kevin, Sängerin Cerin und Rapper/Producer Nik. Kevin (31) ist aus Neukölln und macht seit seiner Jugend unter dem Künstlernamen "44 Grad" Musik. Er ist hauptberuflich Erzieher. Cerin (16) ist Schülerin in Gropiusstadt. Für den Auftritt schreibt sie ihren ersten eigenen Song. Nik (24) wohnt in Marzahn, seitdem er 17 Jahre alt ist. Seine schwierige Kindheit verarbeitet er durch Musik. Doch während die drei sich auf ihren großen Auftritt vorbereiten, gerät das Projekt ins Wanken. Aufgrund von Problemen mit den Berliner Behörden wird immer unklarer, ob die Konzerte überhaupt stattfinden können… Ein filmisches Porträt über Träume, Musik und die Energie Berlins. Zum einen erlebt das Publikum eine einzigartige Konzertreihe an eindrucksvollen Orten, zum anderen erzählt "Block Party" die emotionale Geschichte dreier Protagonist:innen und deren Leidenschaft für Musik. Ihre Erlebnisse spiegeln Perspektivlosigkeit und Frustration wider, aber auch Solidarität, Lebensfreude und Zuversicht. Mitreißende Konzertaufnahmen treffen auf authentische Großstadtgeschichten.

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