Kultur

"Kulturzeit" vom 14.11.2024: Polens radikale Asylpläne

Die Themen der Sendung: Polens Asylpolitik, Agnieszka Holland zu Trump und EU, Kunst & KI, "Parade" von Rachel Cusk - Gespräch mit Christian Metz, Malva.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 14.11.2025

Die Themen der Sendung:

Polen will Asylrecht aussetzen

Polens Ministerpräsident Donald Tusk will das Asylrecht an der Grenze zu Belarus vorübergehend aussetzen. Freiheit und Sicherheit der polnischen Bürger stünden auf dem Spiel, warnte der sonst EU-treue Politiker zeitgleich zu den Parteitagen der konservativen Bürgerplattform und der rechtsnationalistischen PiS-Partei, mit Blick auf deren Wählerschaft und die 2025 stattfindende Präsidentschaftswahl. Seit Jahren nutzten Russlands Präsident Wladimir Putin und Diktator Alexander Lukaschenko das europäische Asylrecht aus, um Geflüchtete aus Asien und Afrika an Polens Grenze zu schicken, die Migration sei zu einem Kriegsmittel geworden. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache – die meisten der 12.300 Asylbewerber 2024 stammen aus der Ukraine und Belarus, weniger als zehn Prozent aus Afrika. Die EU-Kommission warnte Polen bereits vor der Maßnahme, gleichzeitig bringt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angesichts der Wahltriumphe rechtsnationalistischer Parteien gerade neue Maßnahmen zur Verschärfung des Asylrechts inklusive sogenannter Return Hubs - Abschiebezentren außerhalb der EU - ins Spiel.

Agnieszka Holland zu Trump und EU

Die 1948 in Warschau geborene polnische Regisseurin und Drehbuchautorin ("Hitlerjunge Salomon", "Green Border") äußert sich zum wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump und der EU.

Kultur -

Agnieszka Holland zu Trump und EU

Die polnische Regisseurin und Drehbuchautorin Agnieszka Holland äußert sich zum wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump und der EU.

Kunst & KI – Ein Appell an die Politik

Im englischsprachigen Raum existieren bereits 50.000 Hörbücher, die nicht mehr von Menschen eingelesen wurden, sondern von Stimmen, die eine künstliche Intelligenz generiert hat. Aber nicht nur die Literatur ist betroffen. Generative KI-Systeme wie "UDIO" komponieren Klaviersonaten in Sekundenschnelle. Programme wie "Midjourney" erzeugen mithilfe von KI Bilder jeden gewünschten Stils. Damit die großen, vor allem US-amerikanischen und asiatischen Datenkonzerne solche Ergebnisse liefern können, benötigen sie für das Training ihrer KI-Systeme Unmengen an Daten. Und die holen sie sich aus dem Internet, ohne dafür zu bezahlen, obwohl es sich dabei auch um lizenzpflichtige Werke wie Fotos, Gemälde, Musikstücke, oder literarische Texte handelt.

"Parade" von Rachel Cusk - Literaturgespräch mit Christian Metz

Ein Buch hat sie berühmt gemacht, ihre Abhandlung "Lebenswerk" über die Schrecken der Mutterschaft und über die Unmöglichkeit, Mutter und Künstlerin zugleich zu sein. Das Werk sorgte für einen Skandal – und ist zugleich das beste Beispiel für Rachel Cusks Anspruch auf größtmögliche Ehrlichkeit: ohne Posen von den eigenen Gefühlen auszugehen, auch im kleinsten Detail genau zu sein. "Parade", Rachel Cusks neues Buch, steht in dieser Tradition der Selbstbefragung und der konsequenten Suche nach einer Ausdrucksform dafür. Sie mischt eigene Erlebnisse und Erfahrungen mit Geschichten von weiblichen oder männlichen Künstlern, erzählt von Charakteren, hinter denen wahre Personen zu erahnen sind: Louise Bourgeois zum Beispiel oder Georg Baselitz. Wir sprechen mit dem Literaturkritiker Christian Metz über das Buch

Malva: Ein Star wird geboren

Die gebürtige Münchnerin hat das Zeug zum internationalen Star. Sie ist eine Vertreterin einer neuen Bewegung, der Radical Softness, der radikalen Sanftheit - ein Trend bei den jetzt 17- bis 25-Jährigen. Als Songschreiberin ist Malva ein absolutes Naturtalent. Eine wahre Entdeckung.

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