Kultur
"Kulturzeit" vom 15.04.2025: Russischen Exilautoren eine Stimme geben
Die Themen der Sendung: russische Exilautoren, Peter Handke, US-Wissenschaftler nach Europa, "Elisabeth" am Burgtheater Wien, Zartmann.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 17.05.2025
Die Themen der Sendung:
Russischen Exilautoren eine Stimme geben
Literatur, die in Russland verboten ist, oder zensiert, liegt nun frei ausgestellt auf der ersten russischen Buchmesse in Berlin. Für die meisten Verleger, die dort sind, war freies Arbeiten in Russland nicht mehr möglich, auch nicht für Felix Sandalov, der Chefredakteur eines großen Verlages war. "In gewisser Weise empfinde ich natürlich einen gewissen Stolz für meinen Berufsstand, dass die Verleger in Russland ihre Position zum Krieg in der Ukraine ganz gemeinsam, solidarisch zum Ausdruck gebracht haben: Von den ersten Tagen an haben sie dort offene Briefe geschrieben, viele haben das Land verlassen, im Ausland weiter publiziert, ihr Programm stark politisiert", sagt Sandalov. Mit der Stiftung Straight/Forward, die vor zwei Jahren gegründet wurde, möchte Felix Sandalov Exil-Autoren und Journalisten, die investigativ über Russland recherchieren, unterstützen. Die Buchprojekte, die aufgrund repressiver Gesetze in der Heimat verboten wären, werden auf der Buchmesse in Berlin vorgestellt, um weitere Finanzierer zu gewinnen.
Peter Handke im Gespräch
Neun Jahre nach ihrem ersten Treffen spricht ORF-Literaturexpertin Katja Gasser erneut mit Peter Handke – diesmal auf dessen Wunsch als Gespräch, nicht als Interview. Im Mittelpunkt stehen sein jüngstes Buch, sein Nachdenken über das Altern und der anhaltende Widerspruch, den Handke als literarisch einflussreicher, aber kontroverser Autor seit Jahrzehnten auslöst.
US-Wissenschaftler gehen ins Ausland
An US-Universitäten sind Wissenschaftler verunsichert und sehen durch die Trump-Regierung die freie Forschung in Gefahr. Viele können sich vorstellen, die USA zu verlassen. Deutschland begrüßt dies und erhofft sich dabei auch wirtschaftliche Vorteile. Unterstützung für Wissenschaftler aus den USA ist auch im Koalitionsvertrag festgelegt.
Stefanie Reinsperger als "Elisabeth" an der Burg
In ihrem ersten Solo am Burgtheater entwickelt Stefanie Reinsperger im Essaystück "Elisabeth!" aus Wut und Klugheit enorme Überzeugungskraft. Der Monolog von Bestsellerautorin Mareike Fallwickl spannt den Bogen von der kaiserlichen Biografie zur Gegenwart, zugespitzt mit harscher Gesellschaftskritik: ein Abend, getragen von Frauenwut und Frauensolidarität und gefeiert von einem Publikum, dessen Standing Ovations kaum aufhören wollten.
Der Berliner Musiker Zartmann
Mit nur wenigen Songs ist Zartmann zu einem der bekanntesten Musiker Berlins geworden. Viele Millionen Klicks gab es für sein Debüt "Dafür bin ich frei". Und zwischenzeitlich geriet er in eine Debatte über die richtige Haltung von Künstlern, als er ein Konzert im Berliner Metropol Club absagte, weil dessen Eigentümer angeblich die AfD unterstützt. Dass passt zu einem Musiker, der zwar Brücken zur harten Welt des Rap schlägt, gleichzeitig aber als achtsamer Romantiker gilt, der sein Innerstes mit zartbitteren Liedern nach Außen kehrt und für eine neue, sensible Männlichkeit wirbt. Wie passt das alles zusammen?